Runge, Jürgen

Etüden für Horn und Klavier

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Hofmeister, Leipzig 2007
erschienen in: üben & musizieren 1/2008 , Seite 61

Jürgen Runges Etüden für Horn und Klavier sind als kurze Charakterstücke für die Mittelstufe konzipiert. Jedes Stück ist in einem jeweils eigenen Musikstil komponiert und trägt einen passenden Titel. Durch die Vielfalt der Stücke werden die SchülerInnen motiviert und zum weiteren Musizieren angeregt.
Alle zwölf Etüden sind eigene Kompositionen von Jürgen Runge, Horndozent und Leiter des Jugendsinfonieorchesters der Musikschule in Potsdam. Die Stücke sind besonders für junge Spieler gut geeignet. Auch junge Klavierspieler können den optimal passenden Klavierpart ausführen. Gisbert Näther, Stefan Einsfelder und Olaf Schmalz haben die Noten für Klavier hervorragend gesetzt.
Das Notenbild ist sauber und gut leserlich. Die zwölf Stücke sind im Hornpart auf fünf Seiten schön eingeteilt. Angefangen mit einem romantisch klingenden Kleinen Walzer sind die Stücke musikalisch dankbar und werden den technischen Ansprüchen des Instruments gerecht. Das Geheimnis wechselt rätselhaft zwischen Dur und Moll, bis das Geheimnis am Schluss gelüftet wird und das Stück in Dur endet. Das charmante Geburtstagslied darf bei keinem Geburtstag der Großeltern fehlen. Die Frühlingsweise verlangt mehr technisches Können, um die größeren Bindungen zu bewältigen, während beim Menuett die punktierten Rhythmen eine Herausforderung darstellen. Im Marsch der Gartenzwerge wird das Blasen von kurzen Noten im Marschtempo trainiert. Auch getragene Stücke wie das Schlaflied und Die Karawane sind vertreten. Musikalisch wird bulgarisch im Sieben-Achtel-Takt und später im Stil von Mozart getanzt. Die Freudige Überraschung ist ein Boogie Woogie und der Strandspaziergang wird im Swingrhythmus gespielt.
Technische Anforderungen wie Staccato, Legato, Akzente, Bindungen, Dynamik usw. werden hier auf spielerische Art in einer musikalisch sehr zufrieden stellenden Weise präsentiert. Die Etüden sind keine trockenen Übungen, die dem technischen Bedarf entsprechen, sondern auch musikalisch gelungene Vortragsstücke für zwei Instrumente, die sich durchaus angenehm anhören lassen. Diese zwölf Etüden für Horn und Klavier sind hervorragend für junge HornistInnen geeignet, die gerne mit gleichaltrigen PianistInnen zusammenspielen möchten – zweifellos eine Bereicherung.
Thomas Swartman