Pleyel, Ignaz

Trio e-Moll

für Violine, Gitarre und Violoncello/Kontrabass nach op. 8/6, bearbeitet von Michael Hazod, Kammermusik in der Musikschule, Partitur mit Stimmen

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Ricordi, München 2007
erschienen in: üben & musizieren 1/2008 , Seite 63

Eines der beliebtesten Violinduos von Ignaz Pleyel (op. 8 Nr. 6) arrangierte der Österreicher Michael Hazod als Trio in e-Moll für Violine, Gitarre und Violoncello/ Kontrabass. So kann dieses Standardwerk des Violinunterrichts jetzt auch in anderer kammermusikalischer Besetzung an der Musikschule gespielt werden.
Ignaz Pleyel war ein hochtalentierter Komponist der zweiten Hälfte des 18. und angehenden 19. Jahrhunderts. Geboren wurde er 1757 in dem kleinen niederösterreichischen Ort Ruppersthal. Pleyel ist ein Zeitgenosse von Christoph Willibald Gluck und Wolfgang Amadeus Mozart und gilt als der Erfinder der Taschenpartitur. Vornehmlich Joseph Haydn, dessen Schüler er war, hat seine Kompositionen entscheidend geprägt. Besonders seine kammermusikalischen Werke zeichnen sich durch Einfallsreichtum und raffinierte Wendungen aus.
Das Trio ist in die Sätze Moderato, Romanze und Allegro gegliedert, wobei der kurze Mittelsatz in E-Dur nur 16 Takte zählt. Das Stück zeigt Charme und Eleganz bei einer gewissen Schlichtheit. Ausgewogen und mit Klangsinn hat Gitarrist, Komponist und Pädagoge Michael Hazod das Trio harmonisiert. Gut lesbar erscheint das klare Notenbild, das mit genauen Fingersätzen und Strichen für die Gitarre und die Streichinstrumente versehen ist. Die rhythmisch eher übersichtlich gestaltete Komposition erleichtert den SchülerInnen den Zugang, sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass vor allem klangliche Anforderungen an die Spieler gestellt werden. Dabei wird bei der Besetzung mit Kontrabass, der sich sehr gut als Ergänzung zur Gitarre eignet, weit mehr Klangfülle als mit dem Cello erzeugt.
Geeignet ist das heitere Trio für fortgeschrittene SchülerInnen, die über Lagenkenntnisse verfügen. Beachtenswert sind im Mittelsatz und im Allegro auch die flinken Tonartenwechsel zwischen e-Moll und E-Dur. Gerade in den Mittelstimmen wird deutlich, dass sich Michael Hazod intensiv mit Klangvorstellungen auseinandergesetzt hat. Entstanden ist spielbare Schülerliteratur, die trotzdem Volumen zeigt.
Carola Faber