Lessing, Kolja

„Töne krochen aus meiner Geige, als feile jemand Eisen“

Isaak Babel gibt in seiner Erzählung „Erwachen“ ungewöhnliche Einblicke in die Anfänge der russischen Violinschule

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 5/2018 , Seite 40

Alptraumhafte Abgründe entdeckt die 1932 veröffentlichte autobiografische Erzählung Erwachen aus der Feder von Isaak Babel (1894-1941), neben Michail Bulgakow und Ossip Mandelstam einer der bedeutendsten Autoren der jungen Sowjetunion und wie diese Opfer der stalinistischen Vernichtungs­maschinerie. Hier geht es indessen um eine andere Maschinerie: „Sagurskij betrieb eine Wunderkinderfabrik. Eine Fabrik für jüdische Zwerglein in Halskrause und Lackschuhchen.“ Isaak Babel, Spross einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Odessa, legt als Entflohener eines unmenschlichen Dressursystems Zeugnis ab von dem, was die Grundlage der in aller Welt gerühmten russischen Violinschule darstellt.

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