Lohnecker, Heidemarie

Ready for Singing

10 Einsingsequenzen für Volksschulkinder & 10 Einsingsequenzen für Jugendliche und Erwachsene

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Doblinger, Wien 2018
erschienen in: üben & musizieren 3/2019 , Seite 55

Mit Freude und Lust in eine Chorprobe zu starten – dieses Ziel verfolgt Heidemarie Lohnecker mit ihren Einsingsequenzen Ready for Singing. Sie liefert in diesem Heft geläufige Inhalte, teils fantasievoll und ansprechend verpackt. Dabei richtet sie sich im ersten Teil ihres Buchs an GrundschülerInnen und im zweiten Teil an Jugendliche und Erwachsene. Die Warm-Up-Sequenzen folgen bewährten Abläufen: sie beginnen mit Körper- und Wahrnehmungsübungen, gefolgt von Atem- und Artikulationsübungen und enden mit Stimmübungen oder einem Kanon.
Die österreichische Chorleiterin und Dozentin gibt dem Leser einen bunten Reigen an Übungen an die Hand. Mit ihren jeweils zehn Sequenzen für Groß und Klein bietet sie kurzweiliges Material zum Chorproben-Start. Da werden Zeilen aus einem Louis-de-Funès-Film in ein Pattern verpackt: „Nein! – Doch! – Ohh!“ begleitet dann „Wehe Willi Wonker wüsste“ und bringt den Sänger zum Schmunzeln. Schön ist auch, dass Heidemarie Lohnecker in ihren Kanons oder Liedern oft die Mehrstimmigkeit anstrebt.
Sehr hilfreich auch für jeden Lehrenden: Das Heft liefert quasi fertige Einsingphasen. Der Chorleiter kann sogar einfach die Arbeitsanweisungen ablesen. In separat gedruckten Kästchen befinden sich Vermerke, was zusätzlich zu beachten ist.
Besonders schön bei dem Teil für die jüngeren Kinder ist, dass hier jede Einsingsequenz unter einer bestimmten Thematik steht. Diese wird in allen Übungen der jeweiligen Sequenz aufgegriffen und verleiht dem Ganzen einen gewissen roten Faden. So gibt es beispielsweise eine Warm-Up-Sequenz zum Thema „Strand“, in der ein Wellen-Kanon zum Einsatz kommt oder eine Sequenz zum Thema „Piraten“ mit einem Zwieback-Rap mit Zeilen wie „Wer will Zwieback, sagt es mir! Ich hab Hunger wie ein Stier“. Für die Kleinen sind solche Themen sehr motivierend.
Im für die älteren Chorsinger angedachten Teil ist dieser rote Faden in dieser Form nicht mehr zu finden. Warum dies so ist, bleibt unbeantwortet. Weiteres kleines Manko: Hier gibt es zwar abwechslungsreiche Rhythmusübungen und schwungvolle Kanons, jedoch nur wenige Stimmübungen.
Zudem sind einige der Anleitungen mit Bedacht umzusetzen. Die Aufforderung „Dann umgreifen wir mit unseren Händen den Arm vom Nachbarn und quetschen ihn von oben bis unten aus“ ist für einen Zweitklässler doch recht fragwürdig formuliert und bedarf zwingend noch weiterer Hinweise durch den Lehrenden.
Sieht man von diesen Einschränkungen ab, bietet das Heft von Heidemarie Lohnecker einen bunten Fundus an originellen Einsing-Warm-Ups.
Patricia Tafel