Herbst, Sebastian

Das Internet über gute InstrumentallehrerInnen

Kommentar

Rubrik: musikschule )) DIREKT
erschienen in: üben & musizieren 4/2019 , musikschule )) DIREKT, Seite 01

Für Eltern ist es oft schwer, eine Entscheidung bei der Auswahl von Inst­rumentallehrerInnen zu treffen. Es ist naheliegend, Empfehlungen des Bekanntenkreises zu folgen oder sich im Internet zu informieren. Daher habe auch ich einmal das Internet gefragt: Wie finde ich eine gute Instrumental­lehrkraft?

Man ist sich einig: Die Instrumentallehrkraft schlechthin gibt es nicht. Allem voran sollte sie jedoch sympathisch sein. Die Chemie muss stimmen, man sollte sich im Unterricht wohlfühlen, über außerunterrichtliche Dinge quatschen und ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Daneben sollten InstrumentallehrerInnen empathisch, sensibel und gerne auch esoterisch sein, ein Gewinner-Team mit ihren SchülerInnen bilden und immer für sie dasein, ihr Instrument beherrschen, leidenschaftlich spielen und unterrichten, Tricks und effektive Übemethoden vermitteln, technische Probleme erkennen und verbessern, Kommunikationstalent und pädagogisches Feingefühl besitzen, auf Fehler hinweisen, gut erklären können, flexibel sein sowie individuelle Konzepte für ihre SchülerInnen begründet entwickeln können, Fortschritte der SchülerInnen gewährleisten, motivieren und für Spaß sorgen, nach Niederlagen aufbauen, präzise und perfektionistisch sein.

Sie sollten selbst konzertierende Musiker mit Banderfahrung sein, gerechte Preise mit kostenlosen Probestunden ohne Knebelverträge anbieten, mit SchülerInnen am musikalischen Ausdruck arbeiten, Mitbestimmung durch die SchülerInnen zulassen und auf deren Wünsche eingehen, bei Wahl und Kauf des Erstinstruments helfen, auf den Wunschstil der SchülerInnen spezialisiert sein, LernpartnerIn sein und sich selbst verzichtbar machen, Gruppen unterrichten können und eventuell Onlineunterricht anbieten, ein Unterrichtswerk empfehlen, humorvoll und geduldig sein, anatomische sowie musiktheoretische und musikgeschichtliche Kenntnisse haben, mindestens 16 Jahre alt sein, Kenntnisse in unterschiedlichen Stilistiken haben und sich selbst regelmäßig weiterbilden.

In zwei Dingen ist man sich jedoch uneinig. Man liest: „Diplome sind ein Garant für Kompetenz“, aber auch die Behauptung, man könne sich „als Geigenlehrer ohne Abschluss sehr viel einfacher in die Probleme und Schwierigkeiten der Schüler hineinversetzen“. Neben Fragen zur Quali­fikation ergab sich in einem Klavierforum außerdem eine Diskussion zum Thema Lachen im Unterricht. Person 1: „Wichtig ist, dass beide lachen, sich gegenseitig interessiert zuhören und inhaltlich aufeinander zugehen.“ Person 2: „Im Klavierunterricht muss gelacht werden?“ Person 3: „Bei guten Lehrern hatte ich nie was zu lachen.“