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Selig, Andreas

Hilfreiches Online-Tool

Erfahrungsbericht zum Einsatz der Video-Plattform doozzoo

Rubrik: Digital
erschienen in: üben & musizieren 6/2023 , Seite 40

Mit Beginn der Corona-Pandemie hat die Musikschule Monheim am Rhein – wie viele andere Musikschulen – die Unterrichtsplattform doozzoo für sich entdeckt, um den Unterricht während der Lockdowns online aufrechtzuerhal­ten. Auch nach der Pandemie hat die Musikschule die Arbeit mit doozzoo fortgeführt. Von den Erfahrungen mit der Plattform berichtet Andreas Selig.

Als Gitarrenlehrer und Fachleiter der Musikschule Monheim am Rhein kam ich im März 2020 mit Beginn des ersten Lockdowns mit doozzoo in Kontakt. Wir waren auf der Suche nach Möglichkeiten, den Unterricht trotzt der Einschränkungen aufrechtzuerhalten. Argumente für doozzoo als Video-Tool waren:
– Firmensitz in Deutschland und die damit verbundene DSGVO-Konformität
– örtliche Nähe der Ansprechpartner und persönlich erreichbarer Support
– ausgezeichnete Klangqualität, da doozzoo voreingestellte Frequenz-Filter ausgeschaltet hat.
Thomas Gier, Mitbegründer von doozzoo, war als Bassist mit dem Problem konfrontiert, dass gängige Video-Plattformen für Sprache optimiert sind und tiefe Töne abgeschnitten und nicht übertragen werden. So gründete er 2017 mit seinem Kollegen Christoph Pelz die für MusikerInnen geeignete Video-Plattform doozzoo, die genau dieses Problem löst, indem störende Frequenz-Filter ausgeschaltet werden. So ist doozzoo in der Lage, Hifi-Sound über das Internet zu übertragen. Natürlich nur in dem Umfang, wie die jeweiligen Endgeräte das ihrerseits möglich machen.

Anfangsprobleme im Lockdown

Mitte April 2020, im ersten Lockdown, begannen wir mit dem Onlineunterricht. Dabei standen zu Anfang technische Schwierigkeiten im Vordergrund. Neben dem Einholen der „Video-Erlaubnis“ bei den Eltern waren die häufigsten Themen an der musikschulinternen Video-Hotline: „Ich höre meinen Schüler nicht“, „Ich sehe meinen Schüler nicht“ und „Ich komme nicht in doozzoo rein.“ Der technische Support von allen möglichen Endgeräten – neuen iPads, alten iPads, Computern jeder Bauart, Handys von Apple, Samsung, Huawei und vielen anderen Herstellern – brachte uns als Musikschule an unsere Grenzen und ließ die Telefon-Hotline zum doozzoo-Support heiß laufen.
Nach inzwischen drei Jahren sind wir mit den unterschiedlichen Video-Systemen und digitalen Endgeräten vertraut. Inzwischen ist bei uns in Monheim am Rhein die Versorgung der festangestellten Lehrkräfte mit Tablets auf einem sehr guten Stand. Schon 2020 waren viele SchülerInnen der weiterführenden Schulen mit Schul-iPads ausgerüstet. Dadurch konnten wir viele unserer SchülerInnen mit doozzoo verbinden und eine stabile Video-Verbindung aufbauen.
Der Instrumentalunterricht in unserer Musikschule findet in der Hauptsache als Einzel-, Partner- oder Kleingruppen-Unterricht statt. In diesem Zusammenhang funktioniert doozzoo sehr gut. Großgruppen wie Musikalische Früherziehung oder Grundausbildung haben wir über andere Plattformen abgebildet, wobei doozzoo dort nachgelegt hat und große Gruppen nun ebenfalls mit Video-Räumen versorgen kann.

Gestiegene Benutzerfreundlichkeit

In der Anfangszeit mit doozzoo führten die erweiterten Einstellungen für die Tonqualität noch zu einem erheblichen Mehraufwand beim Aufbau der Video-Session. So mussten alle jedes Mal vor dem Video-Unterricht einen aktiven Pre-Session-Check machen, durch den die jungen SchülerInnen parallel per Telefon geführt werden mussten. Inzwischen ist der Pre-Session-Check von doozzoo automatisiert worden. Man wird vor jeder Session auf eine vorgeschaltete Plattform gelenkt und kann dort prüfen, ob man ein Bild hat und ob man etwas hören kann.
Um alle Funktionen nutzen zu können, wie zum Beispiel das Spielen zum Metronom und zu Playbacks oder die Übertragung des vollen Frequenzspektrums ohne störende Sprachfilter, wird von doozzoo die Nutzung von Kopfhörern empfohlen. Wenn man keinen Kopfhörer benutzen möchte oder kann, wird die Einstellung „Lautsprecher“ ausgewählt, damit es nicht zu Echoeffekten kommt. Dies ist inzwischen auch in der laufenden Session möglich. Durch das Einschalten der Echounterdrückung bei der Benutzung ohne Kopfhörer fällt die Tonqualität wieder ein wenig unter das Hifi-Level.
Die Benutzerfreundlichkeit von doozzoo hat sich, zum Beispiel durch den automatisierten Schritt vor der Video-Session, deutlich weiterentwickelt. Der Aufwand für die besondere Tonqualität, die sogar Stereo-Klang ermöglicht, fällt jetzt deutlich geringer aus als früher und eine sehr gute Video- und Tonverbindung kommt nun automatisch zustande.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 6/2023.