Theile, Martin
Erfolgreiche Konzerte für JeKits-Orchester
Die Musikschulen aus Dortmund, Selm und Stadtlohn erprobten ein Konzertkonzept für JeKits
Im Rahmen des Projekts „Konzertkonzepte für JeKits“ setzten die Musikschulen aus Dortmund, Selm und Stadtlohn parallel das Konzept „Findet die Melodie“ um. Die Konzerte und die Erfahrungen der beteiligten Lehrkräfte im Umgang mit dem Konzertkonzept dienten dazu, Aspekte für eine erfolgreiche Konzertpraxis mit JeKits-Orchestern herauszuarbeiten.
Auftritte und Aufführungen haben in allen musikpädagogischen Kontexten eine herausragende Bedeutung. Natalia Ardila-Mantilla bringt es auf den Punkt: Musikalische Leistung zielt […] immer auf die Bühne ab: auf die Aufführung […] und auf ihre Rezeption […].“ Denn „Musik ist eine kommunikative Kunst, die auf die Bühne drängt […]. Die Erfahrung der Bühne ist also zentral für die musikalische Betätigung.“1
Das gilt selbstverständlich auch für JeKits, wie die Auswertung einer im Juni/Juli 2018 durchgeführten Online-Abfrage bei JeKits-OrchesterleiterInnen bestätigt: Für sie sind Konzerte von hoher Bedeutung. Die Konzerte finden in der Regel am Schuljahresende statt, häufig zusammen mit anderen musizierenden Gruppen der Schule, und richten sich vorwiegend an Eltern und Angehörige. Dabei finden auch musikvermittlerische Elemente durch Moderation und Mitmachaktionen für das Publikum Berücksichtigung. Zumeist werden Lieder nach Noten gespielt, wohingegen frei improvisierte oder gemeinsam mit den Kindern komponierte Musik nicht so häufig zur Aufführung gebracht werden.
Konzertkonzepte für JeKits
Die Ergebnisse dieser Abfrage führten zur Idee, ansprechende Konzepte für Konzerte mit JeKits-Orchestern zu entwickeln, um sie JeKits-OrchesterleiterInnen zur Verfügung zu stellen. Das Projekt startete mit einem ersten Treffen mit Lehrkräften und der Musikvermittlerin Anne Kussmaul, bei dem Ideen gesammelt wurden. Dazu gehörten u. a. folgende Punkte:
– Einbezug auch von Kindern aus dem ersten JeKits-Jahr,
– Eignung des Konzepts für Konzerte sowohl mit nur einem als auch mit mehreren JeKits-Orchestern,
– Ausrichtung des Konzerts als Abschlusspräsentation des Schuljahres mit einer Dauer von ca. 45 Minuten,
– Programm bestehend zu je einem Drittel aus Musik, Moderation und Mitmachgeschichten,
– Repertoire aus Stücken und Liedern, die im Fünftonraum realisierbar sind,
– Einbezug von Improvisations-, Dirigier-, Rhythmus- und Bewegungsspielen, Bodypercussion, Singen und Stimme.
Die Musikvermittlerin entwickelte im Anschluss ein Konzertkonzept mit dem Titel „Findet die Melodie“ (siehe PDF), das sowohl Stücke und Lieder aus dem JeKits-Materialpool einbezieht als auch Raum für eigene Ideen der Lehrkräfte lässt. Die Moderation besteht aus einem Dialog zwischen Moderatorin und Dirigent. Der Moderatorin fällt zu Beginn des Konzerts auf, dass sie die Noten des letzten Musikstücks verloren hat, sich aber noch daran erinnern kann, dass das Lied aus fünf Tönen besteht. Gemeinsam mit den Kindern des JeKits-Orchesters werden mit Hilfe eines Zauberspruchs die Töne nach und nach herbeigezaubert, bis das Musikstück auf allen Notenständern liegt.
Dieses Konzertkonzept wurde von den Musikschulen aus Dortmund, Selm und Stadtlohn umgesetzt, ohne dass die Lehrkräfte über die Konzertvorbereitungen der anderen Lehrkräfte informiert waren. Die Konzerte wurden auf Video aufgezeichnet, um sie später vergleichen zu können. Zudem wurden mit den Lehrkräften vor und nach den Konzerten Interviews geführt, welche die Basis für die Projektevaluation bilden.
1 Ardila-Mantilla, Natalia: Musiklernwelten erkennen und gestalten. Eine qualitative Studie über Musikschularbeit in Österreich, Wien 2013, S. 253.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2025.