Dalhaus, Bernd
Ansichten und Einsichten
Ein fiktives Gespräch mit drei MusikschulleiterInnen zu Motivation, Kritik und Unterstützung
Wie MusikschulleiterInnen ihre Rolle persönlich ausfüllen, welches Selbstverständnis und welches Verständnis von Musikschularbeit ihrem Denken und Handeln zugrunde liegen, wird selten explizit an- und ausgesprochen. Gerade diese Einstellungen und Haltungen sind jedoch mitentscheidend dafür, wie Musikschularbeit konkret gelebt wird. Sie tragen wesentlich zur Qualität des Miteinanders im Team, letztlich zum „Erfolg“ der Musikschularbeit und dadurch auch zum Überleben der Musikschule bei.
Leitungskräfte an Musikschulen sind Künstlerinnen, Pädagogen, Manager. Sie sind Vorbild, Initiator, Organisatorin, Berater und Moderatorin und brauchen starke Schultern, um in ihrer Musikschule die Verantwortung für Mensch und Material tragen zu können. Die vielfältigen Aufgaben und Verantwortungsbereiche eines Musikschulleiters geben dem Beruf eine zentrale Bedeutung für die außerschulische musikalische Bildungsarbeit. Gemessen an dieser hohen Bedeutung ist auffällig, dass der Beruf als Thema eines Diskurses in unserem Fach kaum auftaucht.
Nach meinen Erfahrungen im Kontakt mit vielen MusikschulleiterInnen und nach Erfahrungsberichten vieler Kolleginnen und Kollegen unterscheiden sich MusikschulleiterInnen in ihrem Denken und Sprechen bezüglich ihres Selbstverständnisses und ihres Arbeitsstils. Um einen Eindruck von dieser Unterschiedlichkeit zu vermitteln, bündele ich im Folgenden bestimmte Kommunikationsmerkmale von MusikschulleiterInnen zu drei Idealtypen A, B und C. Hierzu führe ich mit ihnen ein fiktives Interview, in dem es hauptsächlich um das Menschliche in der Musikschularbeit geht, um das Selbstverständnis eines Musikschulleiters, die Personalführung und die Gestaltung der Musikschularbeit.
Damit möchte ich Vergleichsmöglichkeiten anbieten, mit denen einerseits Musikschullehrkräfte ihre LeiterInnen, andererseits Leitungspersonen an Musikschulen sich selbst verorten können. Unterschiede zu entdecken kann dabei helfen, Erweiterungsmöglichkeiten für das eigene Denken und Handeln zu finden.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 4/2018.