Behschnitt, Rüdiger
„Auch ich bin verantwortlich, wenn meine Schüler nicht üben!“
Das Kollegium der Musikschule Frankfurt hat sich über mehrere Monate intensiv mit dem Thema Üben beschäftigt
„Eigentlich begann alles mit einem Gespräch, das ich mit einem jungen Kollegen führte“, erinnert sich Sabine Kalmer, eine der RegionalleiterInnen der Frankfurter Musikschule und Organisatorin der „Woche des Übens“, die vom 5. bis 11. Oktober an der Musikschule stattfand. „Er war höchst unzufrieden mit dem Üben seiner Schülerinnen und Schüler und machte sich selbst verantwortlich für die Situation.“ Die Bedenken des Kollegen ließen Sabine Kalmer nicht los; das Leitungsteam der Musikschule beschloss daher, das Thema Üben in den Mittelpunkt einer längerfristigen Auseinandersetzung zu stellen.
Auf mehreren Regionalkonferenzen im Herbst 2014 führten die Lehrkräfte untereinander Partnerinterviews zum Thema Üben, deren Ergebnisse anschließend in größerer Runde vorgestellt wurden. „Wir stießen auf sehr positive Resonanz“, so Musikschuldirektor Christoph Hornbach. „Ein Großteil der Lehrkräfte hatte das Bedürfnis, sich neben organisatorischen wieder mehr mit pädagogischen Fragen zu beschäftigen.“ Im Februar 2015 schließlich gab eine Gesamtkonferenz den Startschuss für die tiefergehende inhaltliche Auseinandersetzung mit einem Impulsreferat von Nicolai Petrat, Professor für Didaktik der Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, mit dem Titel „Motivation zum Üben – Analyse von Motivationsproblemen bei Instrumentalschülern und Lösungsperspektiven“.
Doch die Musikschule wollte es nicht bei einer Weiterbildung innerhalb des Kollegiums belassen. „Wir wollten, dass alle involviert werden, Lehrer, Schüler und auch Eltern“, erläutert Sabine Kalmer. Daher wandte sich die Musikschule mit einem Fragebogen direkt an die Schülerinnen und Schüler, um das Thema Üben aus Sicht aller „Betroffener“ zu erfassen.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 6/2015.