Michel, Annemarie
Auf der Suche nach dem guten Leben
Nachdenken über die ethischen Funktionen von Musik auf einem Symposium in Cottbus
Unvorhersehbares geschehen lassen, sich auf Andersartigkeit und Fremdes einlassen, Resonanzen erspüren und Weltbeziehung herstellen: All das kann im Umgang mit Musik geschehen, wenn sich Menschen begegnen. Für MusikpädagogInnen kann dies bedeuten, Unterricht geschehen zu lassen, sich ein Stück weit dessen Nichtplanbarkeit hinzugeben, Störungen zuzulassen und Mut zur Ungewissheit aufzubringen. Beim Symposium „Musik und Ethik“ am Institut für Instrumental- und Gesangspädagogik der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg unter der Leitung und Konzeption von Katharina Bradler wurden Aspekte von Beziehungen zwischen Menschen, Musik und Welt zum Gegenstand philosophischen, neurowissenschaftlichen sowie musikpädagogischen Nachdenkens. „Kann musikpädagogisches Tun zu einer Gesellschaft beitragen, die integrativ, freundlich, offen, friedlich und frei ist?“, lautete die Leitfrage des interdisziplinären Dialogs. Wer das Verhältnis von Musik und Ethik betrachtet, sucht nach Antworten auf die Frage, ob Musikpraxis zum individuellen guten Leben beitragen kann oder die Art des Umgangs mit ihr ein sozialverträgliches Zusammenleben unterstützt.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 1/2019.