Eisenhauer, Gerwin
Bum Bum Tschak
Die neue umfassende Schlagzeugmethode für den Anfang, mit CDs
Als Gerwin Eisenhauer (Jahrgang 1967) vor vielen Jahren seine trommlerischen Anfänge machte, hatten seine Lehrer vielleicht nur die Stick Control for the Snare Drummer von George Lawrence Stone oder Dante Agostinis Méthode de Batterie als Arbeitsmaterial zur Verfügung. Diese beiden Werke waren damals Standard, die Schlagzeugschulen präsentierten sich in der Regel extrem techniklastig und übertrieben systematisch. Seitdem hat sich in der Schlagzeugpädagogik sehr viel zum Guten geändert, die Werke sind in Inhalt und Ausstattung wesentlich schülerorientierter geworden.
Ein weiterer bemerkenswerter Beitrag zur Trommeldidaktik erschien nun mit Bum Bum Tschak im Dux-Verlag. Gerwin Eisenhauer, Schüler des Drummers Collective in New York und als Schlagzeuglehrer am MusicCollege in Regensburg tätig, unterteilt seine Methode in drei Bereiche: Unter „Grooves“ werden grundlegende Rhythmuspatterns und Fills aus verschiedenen Pop- und Rockstilistiken vorgestellt, das „Technik“-Kapitel bietet neben ersten Rudiments auch Akzentübungen und Lesematerial. Unter „Music“ kann das Gelernte zu Play-Alongs auf der beiliegenden CD gespielt werden, die jeweilige Schlagzeugstimme ist bewusst (und praxisnah) offen gehalten.
Das musikalisch-technische Material der Schlagzeugmethode ist didaktisch geschickt aufgebaut, das kompakte und gut durchdachte Baukastensystem passt sich dem Unterrichtsstil eines jeden Lehrers problemlos an. Durch den planvollen Wechsel zwischen verschiedenen Unterrichtsebenen kann der Instrumentalunterricht gewinn- und spaßbringend gestaltet werden. Eine Besonderheit von Bum Bum Tschak ist die Einbeziehung von Elementen aus Vocal- und Bodypercussion – daher auch der lautmalende Titel. Ausgehend von der Erfahrung, dass das bloße Exerzieren eines rhythmischen Patterns noch lange keinen gut klingenden Groove ergibt, hilft das Vokalisieren dabei, die musikalische Vorstellung des Schlagzeugers zu konkretisieren. Spielerische und koordinative Schwierigkeiten können überwunden werden, der Sound wird runder und klangvoller, das Trommelspiel insgesamt musikalischer. Und genau das ist Eisenhauers Ziel. Es geht ihm darum, dem Schlagzeugspiel nach Noten die Abstraktheit zu nehmen und den SchülerInnen stattdessen die Basisqualifikationen Timing, Groove, Feel und Musikalität zu vermitteln.
Eisenhauers klar und praktisch gestaltete Schule ist ein perfektes Fundament für den Anfängerunterricht, sie bietet alles, was Lehrkräfte und SchülerInnen in den ersten zwei bis drei Jahren hierfür brauchen. Wegen der guten Auswahl der stilistischen Beispiele kann das Buch mit seinen zwei beiliegenden CDs aber auch weit über die Anfängerjahre hinaus genutzt werden.
Stephan Froleyks