Gaertner, Max
Crashkurs Schlagzeug
Grooves – Fills – Timing, mit Video Tutorials
Zum Vorlesen oder als Leselernbuch gibt es für kleine Kinder die bunten PIXI-Bücher mit kurzen Geschichten. Die Bücher machen Lust auf mehr, sie haben das Zeug, Kinder in die wunderbare Welt des Lesens einzuführen. Im Lauf der Jahre steigt der Leseanspruch, die bunten Bilder verschwinden und die Inhalte werden komplexer. Die Bücher wachsen sich aus zu dicken Schmökern. Herzlich willkommen in der Welt der Literatur!
So oder ähnlich soll und kann der Crashkurs Schlagzeug von Max Gaertner, der im handlichen Schulheftformat bei Schott erschienen ist, im Schlagzeugbereich wirken. 80 kurzweilige Seiten mit 31 Video-Tutorials machen Appetit auf das Trommeln. Begonnen wird mit elementaren Informationen und Übungen, im Lauf der Jahre und Jahrzehnte wird ein leidenschaftlicher Drummer oder eine professionelle Paukerin daraus. Herzlich willkommen im Trommeluniversum!
Der Crashkurs Schlagzeug beginnt mit Basics, die kulturelle Hintergründe und Informationen zu Instrumenten und Spielweisen sowie einen kleinen Ausblick ins Orchesterschlagwerk geben. Anschließend werden die Grundlagen von Rhythmus, Takt und Notation erklärt. Über die Bodypercussion führt der Weg ans Drumset zu Grooves, Fill-Ins und Improvisationen. Am Ende des Crashkurses dann Vorschläge zur Integration perkussiver Kleininstrumente in den Drumset-Sound, im Anhang eine Liste weiterführender Literatur und Links zu einigen der aktuellen Drumset-HeldInnen im Web, auf Instagram und YouTube.
Auf YouTube sind auch die Video-Tutorials des Buchs verlinkt, erreicht werden sie ohne große Umstände direkt vom Smartphone über einen QR-Code. In diesen Videos präsentiert Max Gaertner klar, freundlich und unaufgeregt die entsprechenden Inhalte, er ist ein guter Anwalt und Sympathieträger für das Schlagzeug. Mit Feingefühl und guter Kenntnis der Zielgruppe findet er genau den richtigen Ton, um auch die wichtigen Fragen der Peripherie zu beantworten: Worauf muss ich beim Kauf eines Drumsets achten? Wie baue ich es auf? Wie kann ich leise üben?
So wertvoll alle diese Informationen auch sind, ein Crashkurs kann nur Anstöße bieten. Dementsprechend fordert Gaertner die LeserInnen mehrfach auf, sich möglichst bald nach einem Lehrer oder einer Lehrerin für regelmäßigen Unterricht umzuschauen. Der Crashkurs Schlagzeug wird aber dauerhaft seinen Platz im Schulranzen oder in der Notenmappe finden. Auf dem Pausenhof oder zwischen den Lektionen des Schlagzeugunterrichts kann er immer wieder befragt werden – und irgendein neuer Impuls, eine Anregung oder ein Tipp wird sich auftun und in dem Moment wichtig und hilfreich sein.
Und vielleicht wird Max Gaertner mit einer weiteren Veröffentlichung ja bald ausführlicher. Besonders interessant stelle ich mir die Vertiefung und Variation seiner rhythmischen Konzepte vor.
Stephan Froleyks