Kraemer, Rudolf-Dieter / Albrecht Lamey / Lisa Schwenk

Der Violinbegleiter

Wissenswertes, Rätsel, Prak­tisches, mit 40 interaktiven Onlinespielen!

Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Wißner, Augsburg 2018
erschienen in: üben & musizieren 5/2018 , Seite 49

Der Violinbegleiter von Rudolf-Dieter Kraemer, Albrecht Lamey und Lisa Schwenk richtet sich an junge ViolinspielerInnen im Alter zwischen sieben und 14 Jahren. Kraemer, der selbst Viola und Kammermusik studierte und unter anderem 25 Jahre lang Or­dinarius für Musikpädagogik an der Universität Augsburg war, beweist gemeinsam mit seinen Co-AutorInnen großes instrumen­talpädagogisches Vermittlungsgeschick. In acht Kapiteln finden junge GeigenspielerInnen wertvolle Informationen, die vom Aufbau der Geige bis zum Auftritt reichen und durch 40 interaktive Spiele und Rätsel auf der zum Buch gehörigen Website ergänzt werden.
Den Violinbegleiter zeichnen dabei mehrere Vorzüge aus, durch die er sich wohltuend von anderen Geigen-Sachbüchern für Kinder abhebt: So sorgt die ansprechende, farbige, qualitativ hochwertige Gestaltung für große Übersichtlichkeit. Jedem Kapitel ist eine eigene Farbe zugewiesen und die wiederkehrenden Piktogramme ermöglichen es, sofort und gezielt zu Themenblöcken zu springen. Dies macht das Buch insbesondere für Leseanfänger sehr attraktiv. Überdies werden konsequent wichtige Begriffe und Fachwörter in farbigem Fettdruck hervorgehoben. Durch die Hinweise auf weiterführende Informationen und Filme im Internet in jedem Kapitel sowie im Anhang können sich auch Ältere selbstständig Informationen verschaffen.
Darüber hinaus veranschaulichen und vertiefen Vorschläge für Experimente, kleine Versuche und zahlreiche Spiele den Inhalt der Texte. Kreative Bastelideen, Rätsel in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden mit Lösungen im Anhang und schließlich auch die immer wieder eingestreuten Witze sorgen bei der Zielgruppe wie auch beim erwachsenen Leser für Spaß und Freude im Umgang mit dem Buch.
Kraemer verliert sich nie in Kindertümelei, sondern packt pädagogisch gekonnt auch Themen an, die man in anderen Sachbüchern zur Geige vermisst. Er konkretisiert für Kinder und Jugendliche das schwierige Thema „erfolgreiches, sinnvolles Üben“, indem er ihnen nachvollziehbare, schlüssige Einzelschritte an die Hand gibt, an die sie sich konkret halten und die sie praktisch sofort umsetzen können. Er scheut sich außerdem nicht, den Kindern das „Kopierrecht von Noten“ oder auch die Problematik des Lampenfiebers bei Auftritten näher zu bringen und weist zusätzlich auf mögliche Gefahren im täglichen Umgang mit dem Instrument hin, wie z. B. das Vergessen des Instruments im Bus oder Zug, Diebstahl, Unfall oder die Auswirkungen von heißen oder kalten Temperaturen auf die Violine.
Dies alles gelingt ihm stets ohne erhobenen pädagogischen Zeige­finger, sondern auf sympathisch zielgruppenorientierte Art. Empfehlungen für Eltern und Geigenlehrkräfte runden das Buch ab. – Eine rundum gelungene Publikation!
Gabriele Hirte