Schmied, Martina / Andreas Pölzl / Jenny Schlager

Der Wiener Weg

Die Musikinstitutionen in Wien arbeiten gemeinsam an einem Netzwerk für ein optimales Musikausbildungsangebot

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: üben & musizieren 2/2013 , Seite 42

Wien hat eine lange Tradition als Musikstadt – und beschreitet neue Wege: Ab 2015 soll ein Netzwerk an Musikausbildungsangeboten allen interessierten Wiener Kindern einen Zugang zu aktivem und ganzheitlichem Musizieren, Singen und Tanzen ermöglichen.

Unter dem Titel „Zukunftsbild Musik in Wien 2015+“ arbeiten seit Oktober 2011 unter Federführung der Magistratsabteilung für Bildung und Jugend die Wiener Musikschulen und -institutionen an einer neuen Strategie zur Reform der Musikausbildung in Wien. Zu den wesentlichen Zielsetzungen gehören die Schaffung eines abgestimmten und attraktiven Gesamtangebots mit Schwerpunktsetzungen, mehr Flexibilität in der Angebots­palette, die Einbindung der Musikschulen in den Schulbetrieb sowie in die Nachmittagsbetreuung, aber auch die Erhöhung des Versorgungsgrades, um mehr Kindern das „Hineinschnuppern“ und den Einstieg in die Musik zu erleichtern.
Das zentrale Ziel ist, den Stellenwert der Musikstadt Wien auszubauen und auch den Anteil der musizierenden Kinder, der derzeit bei gut einem Viertel liegt, noch zu erhöhen. Durch eine zentrale Steuerung der Ressourcen und begleitende Qualitätssicherungsmaßnahmen soll ein Netzwerk der Musikausbildungsanbieter etabliert werden.
An der Erarbeitung des Zukunftsbilds waren private Anbieter genauso beteiligt wie die Musikschule Wien, die Wiener Volkshochschulen, der Stadtschulrat für Wien, die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und die Konservatorium Wien Privatuniversität. Aber auch die Wiener Philharmoniker, die Wiener Symphoniker oder das Radiosymphonieorchester waren eingebunden, da sie natürlich an einer verstärkten Förderung des Orchesternachwuchses interessiert sind. Das Projektteam hat Ende 2012 einen Umsetzungsplan erarbeitet, der seit Beginn des Jahres 2013 konkretisiert und schrittweise verwirklicht wird.

Wiener Schülerinnen und Schüler musizieren gerne

Im Rahmen dieses umfassenden Reformprojekts wurde Anfang 2012 erstmals die aktuelle Situation der Musikausbildung in Wien mit einer repräsentativen Studie empirisch analysiert. Das beauftragte Beratungsunternehmen hat in enger Kooperation mit dem Wiener Stadtschulrat rund 10000 Schülerinnen und Schüler an 107 Wiener Schulen aller Schultypen befragt. Die Rücklaufquote betrug beeindruckende 79 Prozent, sodass fast 8000 Fragebögen ausgewertet werden konnten. Ziel der Studie war es, vor dem Hintergrund der steigenden Zahl von ganztägigen Schulformen und dem veränderten Freizeitverhalten von Familien Informationen zu gewinnen, wie die musikalischen Bildungsangebote in Wien von Schülerinnen und Schüler wahrgenommen werden.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 2/2013.