Die 101 wichtigsten Fragen – Klassische Musik

Es gibt viele Fragen, die sich der Laie in Sachen Musik stellen mag. „Musik ist ein irdisches Thema, aber so komplex, dass es Außerirdische regelmäßig vor Rätsel stellt.“ Im Vorwort zu ihrem Buch Die 101 wichtigsten Fragen. Klassische Musik nennen die HerausgeberInnen Annette Kreutziger-Herr und Winfried Bönig Außerirdische der Film- und Literaturgeschichte, die die Bedeutung der Musik auf unserem Planeten zu erfassen suchen, so in Arthur C. Clarkes Roman „Childhood’s End“ oder in den Filmen „Star Trek“ und „Terra“. Außerirdische sind zwar keine musikalischen Laien, dennoch stellen sie auch Fragen, die dem Berufsmusiker gar nicht in den Sinn kämen. Ob er diese jedoch aus dem Stegreif beantworten könnte, ist oftmals fraglich.
Studierende und ProfessorInnen der Kölner Musikhochschule haben einen Fragenkatalog samt Antworten zu verschiedenen Themenbereichen erarbeitet. „Eine konstruktive Herausforderung war es, Ihre Fragen zu erraten“, heißt es im Vorwort. Wer nun genau die Adressaten sind, bleibt offen. Gewiss sind es jedoch keine Außerirdischen, sondern eben jene, die die Musik von außen zu betrachten pflegen. Scheinbar naive Fragen tauchen auf, die jedoch komplexe Themenbereiche eröffnen. Fast ist es, als werde man in die Welt der Kinder versetzt, die mit der Naivität ihrer Fragen oft ins Hochphilosophische treffen.
101 Fragen umfasst das schmale Taschenbuch. Folglich kann es nur um eine umrisshafte Beantwortung gehen. Ob es sich tatsächlich um die 101 „wichtigsten Fragen“ handelt, wie der Titel suggeriert, sei dahingestellt. Ein buntes Kaleidoskop der Welt der Musik entsteht allemal. Viele Fragen versetzen beim ersten Lesen ins Staunen (und Schmunzeln), doch machen sie auch nachdenklich. Behandelt werden die „Grundlagen der Musik“, „Musikgeschichte“, „Musik als Beruf“, „Im Konzert“, „Oper“, „Kompositionen und Komponisten durch die Jahrhunderte“, „Instrumente“, „Orchester und Chor“ und „Über Musik hinaus“. Da wird man vor Fragen gestellt wie „Was macht Musik so mächtig?“, „Warum kostet eine Geige von Stradivari 1.000.000 Euro“ oder „Was machen Musiker nach dem Konzert?“
In die Tiefe geht das Buch nicht. Dennoch bietet es einen groben und für Laien verständlichen Einblick in den „Planeten der Musik“, und für BerufsmusikerInnen und Lehrkräfte Anregungen, sich mit Fragestellungen zu beschäftigen, die doch gar nicht so sehr auf der Hand liegen.
Barbara Pikullik