Siedenburg, Ilka

Die Band als Team

Eine Studie zum Lernen im Pop und Folgerungen für die Instrumentalpädagogik

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: üben & musizieren 1/2014 , Seite 11

Zusammen geht vieles besser – das gilt auch für das Erlernen eines Instruments. In Bands findet die musikalische Aneignung im Team statt. Eine Interviewstudie gibt An­regungen für die musikpädagogische Arbeit im Pop und darüber hinaus.

Das Klischeebild der Garagenband reicht heute längst nicht mehr aus, um Lernprozesse im Pop zu beschreiben. Zwar besteht weiterhin die Möglichkeit, informell oder auto­didaktisch zu lernen, daneben gibt es jedoch viele pädagogische Angebote in Schulen, Musikschulen und Hochschulen, im kultur­pädagogischen Bereich und auf dem freien Markt. Auch das Internet und die Weiterentwicklung der Audiotechnologie ermöglichen Formen musikalischen Lernens, die früheren Generationen nicht offen standen. Das Spekt­rum an Möglichkeiten, popspezifische musikalische Fähigkeiten zu erwerben, hat sich erweitert.
Diese Situation hat uns dazu angeregt, an der Hochschule Osnabrück eine wissenschaftliche Studie zum Lernen im Pop durchzuführen. In Anknüpfung an richtungsweisende Forschungsarbeiten, die die Bedeutung des informellen und des auralen Lernens betonen,1 stellte sich für uns die Frage, inwieweit diese Erkenntnisse für junge Leute gelten, die heute in Deutschland ein poptypisches Instrument erlernen, ob sich neue Tendenzen beobachten lassen und welche Konsequenzen sich daraus für Unterrichtsangebote ergeben.
Es wurden 18 Interviews mit InstrumentalistInnen zwischen 15 und 25 Jahren durchgeführt. Einige von ihnen hatten regelmäßig Inst­rumentalunterricht, andere wenig oder gar nicht, alle waren in einer Band aktiv. Die Studie entstand in Koopera­tion mit der Musik- und Kunstschule Osnabrück und wurde vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert.

1 vgl. Lucy Green: How Popular Musicians Learn. A Way Ahead for Music Education, Aldershot 2002; sowie Göran Folkestad: „Formal and informal learning situations or practices versus formal and informal ways of learning“, in: British Journal of Music Education 23 (02), 2006, S. 135-145.

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