Hofmann, Bernhard / Christian M. Schmidt (Hg.)
Die Singphoniker – …just songs!
Songbook für Männerensemble
Fans des Männersextetts „Die Singphoniker“ kommen nach deren CD …just songs! anlässlich des 30-jährigen Bestehens nun nochmals auf ihre Kosten und können sich nicht nur am Klang des Albums erfreuen, sondern ihn jetzt auch selbst im eigenen Chor erzeugen. Das Songbook Die Singphoniker – …just songs! beinhaltet Noten zwölf ausgewählter Titel des gleichnamigen Tonträgers und richtet sich vor allem an Männerensembles. Teilweise kann die männliche Besetzung mit Countertenor, zwei Tenören, zwei Bässen und einem Pianisten aber auch durch einen gemischten Chor vertreten werden. Jedem Lied sind Tipps und Hinweise dazu beigefügt.
Abwechslung ist vorprogrammiert: Madrigale der Renaissance finden sich ebenso wie Popstücke, Jazzstandards oder Chansons. Damit ist die Notensammlung nicht nur genre- und epochenübergreifend, sondern ermöglicht mit Werken von Komponisten wie Peter Gabriel, John Dowland oder Antônio Carlos Jobim auch Unterhaltung für alle erdenklichen Gemütslagen.
Besonders hervorzuheben ist die Ouvertüre zu Gioacchino Rossinis Oper Wilhelm Tell. Selten hört man einen Klassiker, der auf so witzige und gleichzeitig anspruchsvolle Weise interpretiert wurde, und noch seltener bietet sich die Gelegenheit, es selbst nachzusingen. Denn welches Notenbuch gibt schon Anweisungen dazu, ein rein instrumentales Lied allein durch die eigenen Stimmen nachzustellen? In diesem Stück wird der Countertenor zur Trompete, Tenöre imitieren Hörner und manchmal hauchen alle Stimmen gleichzeitig wie eine ganze Streichergruppe. Doch Vorsicht: Nach einer Weile kann das ständige Singen von sich wiederholenden Tonsilben ganz schön zum Zungenbrecher werden. Eine echte Herausforderung, die aber, sobald gemeistert, zu einem Höhepunkt jedes Auftritts werden kann.
Die Noten jedes Werks geben sehr genau und detailliert alle Stimmen der Gesangsgruppe wieder. Kein Wunder, sind doch die beiden Herausgeber Bernhard Hofmann und Christian Maria Schmidt Experten für „Die Singphoniker“. Hofmann selbst war zehn Jahre lang Mitglied und einer der Arrangeure und Gründer der Truppe. Schmidt sorgt in dem Vokalensemble immer noch für den nötigen Bass.
Mit diesen Noten ist es jedem Chor möglich, den „Singphonikern“ nachzueifern. Aber auch für Chöre, die einfach Spaß an beeindruckendem mehrstimmigem Gesang haben – mal a cappella, mal mit Klavierbegleitung –, ist das Heft eine gute Wahl. Aufgeschlossenheit für vielfältige Musikgattungen und neue Interpretationen vorausgesetzt.
Laurena Frey