Buchmann, Steffen
Die Tastenwerkstatt
Klavierschule für Kinder, Band 1
Eine fantasievoll illustrierte, kindgerechte Klavierschule für jüngere SchülerInnen zwischen ca. sechs und acht Jahren bietet Die Tastenwerkstatt (Band 1) von Steffen Buchmann, in die seine zwanzigjährige Unterrichtserfahrung einfloss. Buchmanns Schule beginnt mit dem Spiel weniger schwarzer Tasten, die er mit Zahlen auf abgedruckten Klaviertasten angibt, wobei leider die Notenabbildung weggelassen wurde. Das wäre eine interessante Ergänzung gewesen.
In der nächsten Etappe beginnt das Spiel mit drei Fingern auf weißen Tasten, mit wechselnden Händen, wobei erste Erklärungen zum Rhythmus, auch in Form einer Rhythmus-Torte, einfließen. Ein Rhythmus-Rätsel wird den Ehrgeiz der Kinder wecken, später folgt auch noch ein Notenrätsel mit Lösungswort. Dann folgen erste kleinere Stücke wie Alle meine Entchen oder Der Mond ist aufgegangen. Dabei fällt auf, dass sich Buchmann überwiegend an eingängigen Melodien und bekannten Kinderliedern bedient, was zum Singen einlädt und den Vorteil hat, dass die Kinder die Melodien oft bereits kennen.
Es folgen Stücke mit vier Fingern – Hopp, hopp, hopp und Fuchs, du hast die Gans gestohlen –, anschließend mit fünf Fingern – Dornröschen und Ri, ra, rutsch. Im nächsten Kapitel beginnt das zweihändige Spiel mit Winter ade oder In meinem kleinen Apfel. Dazu finden sich Erklärungen zu neuen Tönen, Vorzeichen, Notenschlüsseln, Grundlagen der Notation, Dynamik und Artikulation. Der Tonraum beider Hände wird allmählich erweitert, sodass auch die Ode an die Freude gespielt werden kann.
In der sich anschließenden Einführung in das mehrstimmige Spiel – rechte und linke Hand spielen im Violinschlüssel – sind die Töne der linken Hand grün markiert. Eine Finger- und eine Artikulationsübung geben den Einstieg in leichte Tanzstücke, die gegen Ende abgedruckt sind und bereits Vorzeichen und Artikulation aufweisen.
Buchmann vermeidet den direkten Bezug zwischen Note und Fingersatz, damit die Töne nicht einfach nach Zahlen abgespielt werden können. Zur Position des Daumens wurden orangefarbene Noten für diesen Finger gedruckt. Dabei beschränkt Buchmann die Erklärungen auf das Notwendigste, was für diese Altersgruppe absolut ausreichend ist und nicht zusätzlich verwirrt. Neue Lerninhalte werden immer grün in den Noten angegeben, so sehen die Kinder leichter, was sie dazugelernt haben und worauf sich die Erklärungen beziehen. Darüber hinaus merkt man an den Stücken mit wechselnden Händen, dass eine gleichmäßige Ausbildung beider Hände angestrebt wird, was auf das spätere zweihändige Spiel vorbereitet.
Diese Schule ist ein guter Einstieg gerade auch für kleinere Kinder im Vorschul- oder Grundschulbereich. Auch die wunderbaren Illustrationen von Franziska Buchmann richten sich an diese Altersgruppe.
Claudia Behn