Herbst, Sebastian

Digitalisierung – Forderungen und Fragen

Kommentar

Rubrik: musikschule )) DIREKT
erschienen in: üben & musizieren 2/2019 , musikschule )) DIREKT, Seite 01

Digitale Technologien und Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Immer stärker sollen sie nun auch zu wichtigen Begleitern musikalischen Lehrens und Lernens in Musikschulen werden.

So wird im Hamburger Memorandum des Verbands deutscher Musikschulen (Mai 2018) gefordert, dass Digitalpakte und entsprechende ­Förderprogramme auch den Musikschulen zugutekommen. Musikschulen sollen sich aufmachen „in eine vieldimensionale digitale Welt“ sowie „Wege, Mittel und Methoden“ entwickeln, die die pädagogische Arbeit „durch die digitalen Möglichkeiten verändern und erweitern“.

Zudem haben der VdM, der Deutsche Volkshochschul-Verband und der Deutsche Bibliotheksverband jüngst in einem gemeinsamen Brief um die Öffnung des Digitalpakts für den außerschulischen Bereich gebeten. Und auch der Bundesverband Musikunterricht setzt sich in seinem Positionspapier zur „Entwicklung des Musikunterrichts im Zeitalter der Digitalisierung“ (Januar 2019) für alle musikbezogenen Bildungsinstitutionen ein.

Dabei ist allen klar: Ohne Fort- und Weiterbildungsangebote sowie ­Forschung kann das nicht funktionieren. Einige Anbieter halten bereits Angebote in unterschiedlicher Qualität bereit und auch im Rahmen des diesjährigen Musikschulkongresses wird es wieder Veranstaltungen im ­Bereich „Digitaler Unterricht/Apps/Web“ geben. Neben Fachtagungen widmen sich zudem einige Forschungsprojekte diesem Themenbereich (z. B. mehrere Projekte im BMBF-Förderschwerpunkt „Forschung zur ­Digitalisierung in der Kulturellen Bildung“).

Trotz der vielen innovativen Ideen und Leuchtturmprojekte gilt es ­weiterhin, einige Fragen grundlegend zu beantworten. Daher beschäftigt sich musikschule )) DIREKT auch intensiv mit diesem Thema. Kann beispielsweise der Einsatz eines iPads oder Smartphones dazu beitragen, ­besser Violine, Klavier, Gitarre, Schlagzeug oder Querflöte zu lehren und zu lernen? Und wenn ja, auf welche Art und Weise? Wie setze ich es sinnvoll in meinem Unterricht ein? Welche Apps braucht es und welche Anwendungen wären instrumentenspezifisch hilfreich? Werden die Apps gemeinsam mit Instrumentalpädagoginnen und -pädagogen entwickelt?

Es wird die gemeinsame Aufgabe von Forschung und Praxis sein, Antworten auf diese und andere Fragen zu geben, um den Musikschulunterricht nicht nur zu modernisieren, sondern digitale Technologien und Medien sinnvoll in die pädagogische Musikschularbeit zu implementieren.