Busch, Barbara

„Eine Arbeit wie ein anderes Handwerk“

Johanna Kinkels didaktische Überlegungen zum Klavieranfangsunterricht

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 5/2017 , Seite 40

„Um Schüler zu bekommen, muß man nachts auch in Gesellschaften spielen. Dies war mir das Allersauerste, und so stellte ich es ein, sobald ich glaubte, bekannt genug in meinem Kreise zu sein. Das geht aber in London nicht. Man darf nie vom Schauplatz seiner Tätigkeit auch nur momentan verschwinden, will man nicht gleich verdrängt und vergessen sein.“1 Was aber kann eine Frau in der Mitte des 19. Jahrhunderts unternehmen, um sich einen Namen zu machen?
Johanna Kinkel – Pianistin, Komponistin, Klavierpädagogin, Schriftstellerin und Mutter von vier Kindern – ergriff eine durchaus zeittypische Möglichkeit. Sie publizierte 1852 beim renommierten Cotta’schen Verlag Acht Briefe an eine Freundin über Clavier-Unterricht,2 woraus auch unser Auszug stammt.

1 Johanna Kinkel, zitiert nach Anja Herold: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, „Kinkel, Johanna, geb. Mockel, gesch. Mathieux, Matthieux“, 2009, www.sophie-drinker-institut.de/cms/index.php/kinkel-johanna (Stand: 14.7.2017).
2 Johanna Kinkel: Acht Briefe an eine Freundin über Clavier-Unterricht, Cotta’scher Verlag, Stuttgart/Tübingen 1852. Reprotechnischer Nachdruck 1989 durch den Antiquariat-Verlag Zimmermann, Straubenhardt. Noch im selben Jahr erschien unter dem Titel Eight Letters to a friend giving instructions on the Piano eine englischsprachige Übersetzung (Monica Klaus: Johanna Kinkel. Romantik und Revolution, Böhlau, Köln 2008, S. 268).

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