Buyken-Hölker, Stephanie / Ursula Schmidt-Laukamp / Christine Stöger

Eine (Musik)Schule für alle

Ein Projekt der Hochschule für Musik und Tanz Köln mit dem Landesverband der Musikschulen NRW

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: üben & musizieren 4/2018 , Seite 48

„Eine (Musik)Schule für alle“ (EMSA) – das heißt: Schulentwicklung durch die Verschränkung von Schule und Musikschule, mit den Menschen vor Ort, der Vision einer klingenden Schule folgend, fachlich und personell begleitet und von der Über­zeugung getragen, dass musikalische Bildung der Schülerinnen und Schüler gemeinsam zu denken ist.

Zum Projekt

Das Kooperationsprojekt verortet sich im aktuellen Diskurs um musikalische Bildung für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 – im Kontext einer veränderten gesellschaftlichen und kulturellen (Schul-)Landschaft. An drei Orten in Nordrhein-Westfalen (Bonn, Heinsberg und Köln) haben sich vor fast drei Jahren Kooperationspaare aus je einer weiterführenden Schule und einer Musikschule auf den Weg gemacht zu einer „(Musik)Schule für alle“.1 Schule und Musikschule werden hier als ein Lernort gedacht, an dem die musika­lischen Bildungspfade für Kinder und Jugendliche vom Beginn der weiterführenden Schule an bis in die Oberstufe hinein mit den betroffenen Menschen vor Ort konzipiert und umgesetzt werden – inhaltlich, organisatorisch und menschlich.
Wie können an einem solchen Lernort Angebote gestaltet werden, die lebenslange musikalische Bildungspfade für alle SchülerInnen ermöglichen? Welche Menschen, Räume und Strukturen verhelfen zur Ausbildung einer je individuellen musikalisch-künstlerischen Iden­tität? Wie steht es um das Verhältnis von Schulmusik und Instrumentalpädagogik und welcher Mehrwert wird für beide musikpädagogischen Institutionen sichtbar? Welche Perspektiven entstehen daraus schließlich für die Aus- und Weiterbildung von Musik­pädagogInnen? Solche und weitere Fragen wurden und werden im Rahmen des Projekts thematisiert und haben bisher zu Ergebnissen auf drei Feldern geführt:

1. Kooperationsbausteine: Im Zuge der Entwicklungsarbeit und durch die gemeinsame Planung und Ideenfindung von KollegInnen aus Schule und Musikschule entstand ein Strauß an musikalischen Lernformaten. Sie betreffen den musikpädagogischen Musizierraum, in dem sich die Arbeitsfelder von Schu­le und Musikschule ohnehin zunehmend stark überschneiden.2 Sie reichen von Aktivitäten im informellen Zwischenraum des institutionellen Alltags über Rituale zur Rhythmisierung des Schultags, curricular verzahnte, aufbauende Formate für ganze Klassen bis hin zu Möglichkeiten musikalischer Spezialisierung im Alltag der weiterführenden Schule. Diese Bausteine sind das äußerlich am deutlichsten sichtbare Ergebnis an den Schulstandorten.

1 Sie wurden begleitet von einem Team der Hochschule für Musik und Tanz Köln: Stephanie ­Buyken-Hölker, ­Ursula Schmidt-Laukamp und Christine Stöger.
2 Zu Überschneidungen und Abgrenzungen der beiden musikpädagogischen Professionen siehe Wolfgang Lessing: „Von Kernen und Rändern. Überlegungen zum Ort der Instrumentalpädagogik“, in: Wolfgang Rüdiger (Hg.): Instrumentalpädagogik – wie und wozu? Entwicklungsstand und Perspektiven, Mainz 2018, S. 19-50.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 4/2018.