Gilles, Andreas

Entdecke die ­Musikinstrumente

Mit 12 kleinen Melodien

Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Coppenrath, Münster 2017
erschienen in: üben & musizieren 5/2017 , Seite 55

„Was klingt denn da so schön?“ Der Klappentext der vorliegenden Publikation liefert die vielversprechende Antwort: „Mit die­sem Soundbuch lernen kleine Musikfreunde 12 verschiedene Instrumenten kennen. Mit vielen Fotos, spannenden Sachinformationen und wunderschönen, kleinen Melodien.“
Die Gliederung dieses Pappbilderbuchs ist denkbar einfach: ­Jedes der zwölf Instrumente (Blockflöte, Querflöte, Geige, Kontrabass, Gitarre, Harfe, Trompete, Horn, Klavier, Orgel, Pauke, Xylofon) wird auf einer Doppelseite vorgestellt. Die linke Seite besteht aus einem ganzseitigen Foto, auf dem ein Kind das jeweilige Instrument spielt, teilweise ist das Instrument dabei nur ausschnittweise oder schemenhaft erkennbar. Die rechte Seite bringt dann Informa­tionen zur Herkunft, Spiel- und Bauweise oder auch zur Instrumentenfamilie und teils anekdotische Informationen, die Kinder eventuell interessieren könnten (z. B., dass die deutsche Griffweise der Blockflöte entstanden sei, als ein Flötenbauer sich vermessen habe, oder dass viele Gitarrenspieler unterschiedlich lange Fingernägel auf ihren beiden Händen haben oder gar lieber ein Kunststoffplättchen benutzen).
Diese Informationen werden ergänzt durch nette Illustrationen und detaillierte Fotos (leider nicht bei allen Instrumenten) mit Bezeichnungen der Einzelteile des Instruments. Die Texte sind einfach, übersichtlich und kurz gehalten, sodass auch Lese­anfänger gut und selbstständig die Informationen verarbeiten können.
Den zweiten, wesentlichen Bestandteil des Kinderbuchs bilden die im Klappentext angekündigten Melodien zu den zwölf Inst­rumenten, die sich in einem Plastikkasten am rechten Rand befinden – einzeln durch leichten Druck auf entsprechende Instrumentenbildchen anwählbar. Die Melodien sind zwar wie angekündigt wirklich sehr schön, jedoch auch wirklich sehr klein. Aufgrund ihrer Kürze (pro Instrument zehn Sekunden) müsste man sie wohl eher als kurze, ausschließlich solistisch gespielte Motive bezeichnen. Ein gleichzeitiges Anspielen von zwei oder mehreren Instrumenten ist nicht möglich.
Insgesamt ist dieses Buch eine runde Sache für Kinder im Grundschulalter oder auch musikalisch eher unerfahrene Eltern, die das Buch gemeinsam mit ­ihren Kindern durchblättern und -lesen möchten, um dabei einen ersten Eindruck mit wenigen ausgewählten Fakten über zwölf gängige Musikinstrumente zu gewinnen. Ein richtiges „Entdecken“ oder „Kennenlernen“ von Blockflöte & Co. ist aufgrund der bruchstückhaften Informationen und der sehr kurzen Melodien aber eher nicht möglich.
Rainer Kotzian