Cosacchi, Tomoko

„Es ist viel besser, den eigenen Willen des Kindes anzuregen“

Shinichi Suzuki über Motivation zum Unterrichtsbeginn, übereifrige Mütter und seine Vorstellung von pädagogischer Sensibilität

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 6/2020 , Seite 44

Shinichi Suzuki (1898-1989) ist der Begründer der Suzuki-Methode. Sein Name, den jede Musiklehrperson kennt oder bereits gehört haben dürfte, spaltet MusikpädagogInnen in zwei Lager: Die Kritiker sehen in der Suzuki-Methode eine Massenproduktion, die individuelle Musikalität und persönliche Interpretation nicht zulässt, weil tausende Kinder unisono Violine spielen. Die Anhänger neigen dazu, alle Einzelheiten der Suzuki-Methode, die mittlerweile eine weltweite Verbreitung und Anerkennung gefunden hat, kritiklos als bare Münze zu nehmen.
Die Methode wird in der Lehrerausbildung der Suzuki-Gesellschaften weltweit systematisch weitergegeben. Aber wer weiß, was Suzuki wirklich dachte und wie er damals mit seinen Schülerinnen und Schülern umging? Bislang wurde lediglich Suzukis Bändchen Erziehung ist Liebe (Kassel 1994) auf Deutsch veröffentlicht. Wer diesen Text bereits gelesen hat, weiß, dass sein pädagogisches Anliegen die individuelle, sen­sible Menschwerdung des Kindes war, fernab von Massenproduktion und systematisierter Methode. Jeder, nicht nur MusikpädagogInnen, der mit Kindern arbeitet, kann durch Suzukis Erfahrungen und Gedanken angeregt werden.

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