Behschnitt, Rüdiger

Faszination alleine wird auf Dauer nicht genügen

Der Musikschulkongress in Bamberg überrascht sich selbst mit wichtigen Impulsen

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 3/2013 , Seite 38

Das war ein schlauer Schachzug des neuen VdM-Vorsitzenden Ulrich Rademacher, in seiner Begrüßung zum Musikschulkongress ’13 das erstaunlich nichtssagende Motto „Faszination Musikschule!“ offensiv zu verteidigen und den Spieß umzudrehen: Man wolle diesen Kongress ganz bewusst dazu nutzen, sich seiner eigenen Stärken zu vergewissern und sich die Faszination für den eigenen Beruf ins Gedächtnis zu rufen.
Auch wenn das Aufladen des eigenen Akkus und die Selbstvergewisserung natürlich ihren Platz im stressigen Alltagsleben und gerade auch auf einem solchen Kongress haben sollten, so stellt sich doch die Frage, ob der VdM gut beraten ist, bei seinen alle zwei Jahre stattfindenden und bundesweit beachteten Kongressen schon im Motto jeden Anspruch an Reflektion kulturpolitisch brisanter oder auch nur pädagogisch relevanter Themen hintanzustellen. Die entscheidenden Impulse dieses Kongresses kamen denn auch in erster Linie von außen.
Zum Beispiel aus der Politik: In seiner Eröffnungsrede beließ es Christian Ude, Oberbürgermeister von München und bis einen Tag vor dem Kongress Präsident des deutschen Städtetags, keineswegs bei den zu erwartenden politischen Plattitüden, sondern analysierte messerscharf, welche Gefahren auf Musikschulen in Zeiten des Wandels zukommen können – und vor allem auch, welchen gesellschaftlichen Veränderungen sie aufgrund ihrer Qualität und Bedeutung gelassen entgegensehen können.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 3/2013.