Groove under the roof / © Arthur Häberli

Estermann, Christof

Groove under the Roof

Ein intergeneratives Projekt der Fachschaft Schlagzeug an der Musikschule Luzern

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 3/2025 , Online-Beitrag 19

Die Idee hinter diesem Projekt war einfach, aber genial: Alle 180 Schlagzeug-SchülerInnen der Musikschule Luzern sollten gemeinsam ein Werk aufführen, unter dem Dach des weltbekannten KKL (Kultur- und Kongresszentrum Luzern). Egal, wie jung oder alt, egal, ob AnfängerIn oder angehende Musikhochschul-StudentIn: Alle sollten teilnehmen. Das Ergebnis war ein rund 45-minütiges Trommelspektakel mit etwa 260 Beteiligten, darunter auch die Brassband Bürgermusik Luzern (BML) und die BML-Talents. Zum Einsatz kamen ca. 600 Instrumente.
Das Stück wurde von Schlagzeug-Lehrer Marco Kurmann eigens für diesen Anlass komponiert. Er schrieb unterschiedliche Stimmen, die für alle Teilnehmenden gleichermaßen mit Spielfreude, aber auch herausfordernd zu spielen waren – ungeachtet des Spiel-Levels. Der modulare Aufbau des Stücks ist ideal, um die Länge des Stücks flexibel anpassen zu können. Ebenso hat der Komponist choreografische Elemente eingebaut, die die Wirkung und den Spaß-Faktor für Musizierende wie Zuhörende massiv erhöhen. Der Höhepunkt des Stücks war die Aufführung von Michael Jacksons „Thriller“, bei der rund 70 BlechbläserInnen der Brassband Bürgermusik Luzern und der BML-Talents mitwirkten.
Die logistischen Herausforderungen waren jedoch immens. Das relativ kleine Team von acht Lehrpersonen musste die 600 Instrumente von diversen Unterrichtsorten zu einem ausreichend großen Saal bringen, damit das Stück eingeübt werden konnte. Dafür wurden in einer Projektwoche Probe-Blöcke angeboten, die von den SchülerInnen frei wählbar besucht werden konnten. Am Konzerttag folgte dann der große Umzug vors KKL.
Das Projekt wurde finanziert durch die Musikschule Luzern, einen großzügigen Förderbeitrag von Jugend & Musik, Sachsponsoring und eine Kollekte, die am Konzerttag bereitgestellt wurde. Letztendlich war es jedoch die Fachschaft Schlagzeug, die unzählige Stunden in dieses Projekt investierte.
Trotz großen Aufwands war es ein unvergleichliches Ereignis, das allen ein Lächeln aufs Gesicht zauberte – genau das war das Ziel und der Lohn für die vielen investierten Stunden. Die Luzerner Zeitung und das Regional-Fernsehen Tele 1 berichteten über das Projekt, und die farbigen T-Shirts, die eigens für dieses Projekt anfertigt wurden, werden auch heute noch mit Stolz getragen.
Dieses Projekt verfolgte einen innovativen Ansatz der Ensemblepraxis, indem es SchülerInnen aus verschiedenen Generationen zusammenbrachte und den Fokus auf intergenerative Zusammenarbeit legte. Es ermöglichte ein leistungsunabhängiges gemeinsames Musizieren, bei dem das Erlebnis und das Miteinander im Vordergrund standen. Diese einzigartige Herangehensweise ermöglichte es den Teilnehmenden, über ihre eigenen musikalischen Grenzen hinauszuwachsen und gemeinsam neue musikalische Horizonte zu entdecken.

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