Fritzen, Anne

„Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden“

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: üben & musizieren 3/2020 , Seite 20

Wer würde diesem Satz von Oscar Wilde wohl nicht zustimmen? Welche Künstlerin strebt nicht nach der perfekten Interpretation; welcher Pädagoge würde nicht unterschreiben, das Beste für seine Schülerinnen und Schüler zu wollen? Es ist also eigentlich ganz einfach: Der eigene Anspruch ist, das Beste zu erreichen.

Dabei lässt sich der Ausspruch – auf musikpädagogisches Handeln bezogen – auf verschiedene Weisen interpretieren:
1. Ich als Lehrende bin nur mit dem besten künstlerischen Ergebnis zufrieden.
2. Ich bin nur mit dem bestmöglichen künstlerischen Ergebnis zufrieden, das meine Schülerin oder mein Schüler zu erbringen in der Lage ist.
3. Ich bin nur mit dem bestmöglichen künstlerischen Ergebnis zufrieden, das meine Schülerin oder mein Schüler in einer bestimmten Situation zu erbringen in der Lage ist. Oder aber auch von einer anderen Seite gedacht:
4. Ich als Lehrende bin zufrieden, wenn ich das Beste als Musik- und Klavierpädagogin geleistet habe.
Spätestens jetzt stellen sich die Fragen: Was ist eigentlich „das Beste“? Und führt „das beste“ pädagogische Verhalten auch zum „besten“ künstlerischen Ergebnis?

Lesen Sie weiter in Ausgabe 3/2020.