Yasinitsky, Gregory W.

Improvisation 101: Major, Minor and Blues

Der Weg zum freien Spiel in Jazz, Rock und Pop für Instrumente in C/B/Es/Kontrabass,E-Bass oder Posaune/Klavier/ Gitarre, jeweils mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: advance, Mainz 2016
erschienen in: üben & musizieren 3/2016 , Seite 52

Der Saxofonist und Komponist Gregory W. Yasinitsky, geboren 1953 in San Francisco, ist Professor für Musik und Direktor der Musikschule an der Washington State University. Um fortgeschrittenen SpielerInnen einen Weg in die Welt des Jazz, Rock und Pop zu zeigen und ihnen das Handwerkszeug zum Improvisieren zu geben, hat er mit ­Improvisation 101 ein wunderbar abwechslungsreiches Lehrwerk (auf Deutsch und Englisch) zusammengestellt.
Die Ausgaben gliedern sich in drei Bereiche: Nach einer Einleitung, welche generelle Tipps für Improvisationsneulinge sowie einige Hinweise zum Gebrauch der Play-alongs enthält, folgen im Hauptteil die neun Solostücke, die systematisch aufeinander aufbauen. Jedes Stück wird mit seiner Tonart (Dur, Moll oder Blues) und den dazu möglichen Improvisationen beleuchtet. Dabei ist der ganz besondere Clou, dass Yasinitsky den Nachwuchs-JazzerInnen nicht nur erklärt, welche Improvisationen funktionieren, sondern auch, warum sie gut klingen.
Nach dem Abdruck des jeweiligen Stücks mit Akkorden folgen in der Ausgabe für B-Instrumente jeweils ein Solo für Tenor-Saxofon und eines für Trompete, in der Klavier-Ausgabe zusätzlich noch die Voicings und Vorschläge für Begleitpatterns. Auch weniger versierte SpielerInnen mit geringem Tonumfang sollten diese Stücke gut meistern können. Die abgedruckten Soli in der B-Stimme sind um einiges anspruchsvoller, aber gut auf das jeweilige Soloinstrument zugeschnitten. Zudem enthalten sie, wo immer nötig, eine Notiz, welche Skalen für die Abschnitte der Improvisation benutzt wurden.
Der dritte und letzte Teil schließt mit einem Jazz-Theorie-Leit­faden, der alle wichtigen Inhalte darstellt. Ein besonderes Plus ist, dass hier auf Langatmigkeit verzichtet wurde und insgesamt sowohl auf Englisch als auch in der deutschen Übersetzung ein Sprachstil gefunden wurde, der erklärend und nicht belehrend klingt.
Reizvoll ist zudem, dass sich die Hefte untereinander kombinieren lassen und man auf diese Weise selbst eine Ad-hoc-Band mit didaktisch klug gemachtem Unterrichtsmaterial und musikalisch reizvollen Stücken versorgen kann, denn Ausgaben für C-, Es- und Bassschlüssel-Instrumente sowie Gitarre (mit Tabulatur) sind ebenfalls erhältlich.
Die CD enthält alle Stücke und Soli vorbildlich von hervorragenden Jazz-Musikern eingespielt. Die Aufnahmen bieten den Lernenden ausreichend Möglichkeit zum Mitspielen und für eigene Soli. Eine auf allen Ebenen perfekt gemachte Ausgabe für den Zugang zum Improvisieren.
Kristin Thielemann