Dahme, Nathalie / Katharina Deserno / Mariana Röhmer / Sergey Korolev / Joe Pott

Internationale Ausstrahlung

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt: Der Masterstudiengang Instrumentalpädagogik spricht Interessierte in aller Welt an

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 6/2023 , Online-Beitrag 06

Mit knapp 30 Studierenden ist der Masterstudiengang Instrumentalpädagogik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt zahlenmäßig überschaubar, hat jedoch mit seinen vielfältigen Studierenden eine besondere Strahlkraft – nicht nur im eigenen Haus: Die Studierenden und AbsolventInnen kommen aus der ganzen Welt und sind als erfolgreiche MusikerInnen und PädagogInnen tätig.

„Das Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt ist eine unglaubliche Bereicherung für mich als Persönlichkeit. Hier habe ich Antworten auf viele Fragen bekommen, die mich durch meine rein künstlerischen Studiengänge und mein Berufsleben schon immer begleitet haben”, sagt Joe Pott. Der in Bogotá geborene und in Luxemburg aufgewachsene Gitarrist schloss an seine Berufsausbildung als Metallbauer ein künstlerisch-pädagogisches Bachelorstudium mit Hauptfach Gitarre an. Nach einem Praktikum am „Musizierlernhaus“ Waldkirch[1] und Unterrichtserfahrung als Gitarrenlehrer an verschiedenen Musikschulen studiert er seit 2022 im Master Instrumentalpädagogik.
Das Berufsfeld, das auf junge MusikerInnen zukommt, lebt von der Verbindung künstlerischer und pädagogischer Tätigkeiten. Es erfordert hohe Kompetenzen in beiden Bereichen sowie Mut zur individuellen Gestaltung von Berufsprofilen. AbsolventInnen sollten als selbstbewusste VermittlerInnen befähigt werden, Musik in die Gesellschaft zu tragen, sei es auf der Bühne oder im Unterricht, in der Forschung und in Projekten beispielsweise der Konzertpädagogik, der Elementaren Musikpädagogik und der Community Music.
„Der Master Instrumentalpädagogik in Frankfurt hat für mich die Besonderheit, sich künstlerisch und pädagogisch auf hohem Niveau weiterbilden und das Studium individuell gestalten zu können,” so die in Argentinien geborene Pianistin Mariana Röhmer. Die Preisträgerin des „YMCA“ Kammermusikwettbewerbs[2] studiert seit 2022 im Master Instrumentalpädagogik. Sie war u. a. Geigenlehrerin im „Programa Nacional de Orquestas Infantiles y Juveniles“ in Argentinien, Lehrbeauftragte für Klavier an der Hochschule für Kirchenmusik Bayreuth und unterrichtet zurzeit an der Musikschule Frankfurt.
Künstlerische und pädagogische Expertise werden im Master Instrumentalpädagogik gleichermaßen gefördert. Studierende erhalten 90 Minuten Hauptfachunterricht, der durch eine Hauptfachergänzung erweitert werden kann. Das Studienangebot umfasst wissenschaftliche und praktische Seminare in Instrumental- und Musikpädagogik, verschiedene Formate von Lehrversuchen, Perspektiven der Elementaren Musikpädagogik von Praxiserfahrungen im Kita-Alltag bis hin zu voraussetzungsoffenen Improvisationsgruppen für Menschen jeden Alters, Musikvermittlung, Berufsfeldorientierung, Selbstreflexion und Selbstpräsentation sowie ein Einstieg in die musikpädagogische Forschung.
„Durch Pädagogik lernt man vor allem sich kennen. Was kann ein Künstler oder eine Künstlerin ‚sagen’, wenn er oder sie grundlegende Fragen zu sich selbst und zur Kunst nicht beantworten kann?“ fragt der Pianist Sergey Korolev. Er leitet ein eigenes Klavierstudio, war Klavierlehrer an der Musikschule Moskau und ist als Konzertpianist, Korrepetitor und Kammermusiker tätig. Nach verschiedenen Studienabschlüssen (u.a. Master of Arts in Performance, Master of Arts Specialized Performance, Kammermusik) entschied er sich neben seiner bereits erfolgreichen Berufstätigkeit für das Masterstudium Instrumentalpädagogik: „Mich interessiert das wissenschaftliche Profil als Option, auch als KünstlerIn relevanten Fragestellungen wissenschaftlich und forschend nachzugehen.“
Im zweiten Studienjahr entscheiden sich Studierende zwischen künstlerisch-pädagogischem und pädagogisch-wissenschaftlichem Profil, Letzteres kann auch auf eine Promotion vorbereiten. In der partizipativen Veranstaltung „Treffpunkt Master Instrumentalpädagogik” haben u. a. auch Themen wie Berufseinstieg, Lampenfieber, Dispositionstraining, Vernetzungsarbeit mit Kulturinstitutionen und Verbänden Platz. Individuelle Betreuung und Beratung der Studierenden durch Lehrende, Austausch untereinander sowie Vernetzung ins Berufsleben ergänzen den Studienplan. „Was das Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst für mich auszeichnet, ist nicht zuletzt die unglaublich angenehme Atmosphäre zwischen Studierenden, ProfessorInnen und Lehrkräften. Diese Kommunikation, die auf Empathie, Zuwendung, Wertschätzung und Hilfsbereitschaft basiert, inspiriert mich immer wieder”, sagt Sergey Korolev am Ende seines Studiums.[3]

[1] https://www.musikschullabor.de/praxislabor/musizierlernhaus (Stand: 27.07.2023).
[2] Die Organisation YMCA/Asociación Cristiana de Jóvenes hat den Wettbewerb durchgeführt. Informationen unter: https://www.ymca.org.ar (Stand: 30.07.2023).
[3] Weitere Informationen zum Master Instrumentalpädagogik unter: https://www.hfmdk-frankfurt.de/studiengang/instrumentalpaedagogik-master (Stand: 30.07.2023).