Assenov, Bojan

Jazzpiano – selbst gemacht

Eine Anleitung zum Erstellen einfacher Harmonisierungen von Jazzstandards

Rubrik: Praxis
erschienen in: üben & musizieren 2/2009 , Seite 26

JazzmusikerInnen nehmen Melodie und Akkorde eines Stücks und kochen ­daraus ihr eigenes Süppchen. Um im Unterricht die Balance ­zwischen Experi­mentellem und Regelhaftem, das ­kreative Element im Spiel eines Jazz­pianisten verständlich und erlebbar zu machen, lohnt sich die Erarbeitung eines ­eigenen Tonsatzes. Dabei kann man nach Rezept ­vorgehen.

Der Ablauf ist schnell erklärt: Die Schülerin überträgt Melodie und Akkordsymbole eines Standards auf ein Notenblatt in ein Klavier­system mit Violin- und Bassschlüssel. Sukzessiv werden Akkorde in weiter Lage hinzugefügt, bestehend aus Grundton, Terz und Septime der jeweiligen Harmonie. Das Arrangement entsteht wie aus einem Bastelsatz. Die Reihenfolge der Arbeitsgänge ist – in Chorstimmen gesprochen – Sopran, Bass, Tenor und Alt. Es sind nicht wirklich eigenständige Stimmen, eine Weiterentwicklung in diesem Sinn ist aber später möglich. Die Stimmbezeichnungen eignen sich gut zur Beschreibung der Lage eines Tons. Nach der Melodie entsteht eine Begleitung im harmonischen Rhythmus der Symbole: Den großen Buchstaben folgend notiert man zuerst einen Bass aus den Grundtönen der Akkorde. Den zweistimmigen Satz füllt man harmonisch aus. In einer Tenorstimme werden die Grundtöne des Basses um die Akkordseptime ergänzt. Dann wird eine Altstimme aus den Terzen der Harmonien gesetzt, falls die Terz noch nicht im Sopran vorkommt. Mit diesen Schritten lässt sich die Schülerin sicher zum Ziel lenken.
Es folgt ein Beispiel für den Einzelunterricht am Klavier. Die vier Schritte zum Verfassen eines Arrangements haben sich aber auch als theoretische Aufgabe im Gruppenunterricht bewährt.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 2/2009.