Schaefer, Eric

Jazzschlagzeug und Comping

Begleiten, Hören und Variieren

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: üben & musizieren 5/2013 , Seite 25

Hört man der Schlagzeugbegleitung im Jazz zu, so mag diese zunächst verworren undkomplex erscheinen. Wie “Comping” funktioniert und wie es auf dem Schlagzeug geübt werden kann, sind Fragen, die im folgenden Artikel durch Übungen und Analysen gelöstwerden sollen.

Im traditionellen Jazz werden Instrumente wie Schlagzeug, Klavier, Gitarre oder Vibrafon der „Rhythmusgruppe“ zugeordnet. Ihre Funktion im Kontext eines Bandgefüges besteht nicht nur darin, solistisch zu spielen, sondern vor allem auch zu begleiten. Dieses Begleiten nennt man Comping. Dabei werden Phrasen der Solisten beantwortet oder wiederholt. Die energetische Architektur und der dramaturgische Verlauf eines Solos werden mitvollzogen und unterstützt. Abhängig vom Charakter der SpielerInnen, vom gespielten Stück und der Stilistik kann das Comping dezent begleitend oder stark kommunikativ ausgelegt sein. Gerade der Reichtum an Variation und die Unvorhersehbarkeit von Aktionen der SolistInnen und Reaktionen der Begleitenden sind es, die ein spannendes Comping ausmachen.
Jedoch erscheint uns genau deswegen die Analyse und das Nachahmen des komplex verwobenen Geschehens so schwer zu sein. Um zu verstehen, was beim Comping passiert und wie wir Jazzbegleitung am Schlagzeug üben können, werden wir uns in diesem Artikel mit folgenden Punkten beschäftigen:
1. der Analyse von Comping, ausgehend vom Standpunkt dreier wesentlicher Orchestrationen (einfacher gesagt: „Spielweisen“),
2. der Übung von analysierendem Hören und
3. der Entwicklung einer musikalischen Sprache mithilfe von Comping-Patterns und Motiv­variation.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2013.