Bossen, Anja

Jeder ist anders und alle sind gleich

Das Symposium "Musik und Inklusion" an der Landes­musikakademie Hamburg ermöglichte Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 1/2014 , Seite 36

„Es kommt darauf an, was Menschen können“ – so lautete das Motto des Kongresses „Musik und Inklusion – Musik-, Tanz- und Inst­rumentalunterricht in inklusiven Gruppen“, der Ende November in der Landesmusikakademie Hamburg stattfand. Dieses Motto bezeichnet auch das neue pädagogische Paradigma, das zunehmend den defizitorientierten Ansatz, Menschen danach zu beurteilen, was sie nicht können, ablöst. Mit Deutsch­lands Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen im Jahr 2009 folgt auch die Musikpädagogik allmählich diesem neuen Paradigma.
Die Bedeutung der Gleichwertigkeit aller Menschen, bei allen individuell vorhandenen Unterschieden, stellten Schülerinnen und Schüler der vierten, fünften und sechsten Klassenstufe, die an dem Hamburger Projekt „Superklasse“ teilnahmen, zu Beginn des Symposiums eindrücklich mit ihrem Eröffnungsbeitrag dar. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich ein halbes Jahr lang mit dem Thema „Diskriminierung“, von der sie an ihrer Brennpunktschule selbst häufig betroffen sind, intensiv auseinandergesetzt. Sie boten mehrere Songs zu diesem Thema dar, u. a. ein Stück mit dem Refrain: „Jeder ist anders und alle sind gleich, ob schwarz oder weiß, ob Mann oder Frau, ob arm oder reich.“ Besser hätte man die UN-Konvention als Grundlage dafür, allen Menschen die gleichen Rechte zuzugestehen, nicht auf den Punkt bringen können.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 1/2014.