Kani – Ukulele lernen für Kinder

Zum umfangreichen Notenmaterial für Ukulele, das es heutzutage gibt, fügen Elisabeth Pfeiffer und Konrad Naegeli mit Kani ein weiteres Werk hinzu. Es handelt sich hierbei um eine Anfängerschule, zu der auch ein Leitfaden für die Lehrperson erhältlich ist. Kani überzeugt mit kindgerechter Grafik. Drei Comicfiguren – Giraffe Kani, Octopus Susi und Fuchs Paco – führen durch das Heft und erklären immer wieder kleine Details, die Notenschrift und andere Dinge, die man als AnfängerIn noch nicht weiß.
Der Band führt sowohl in das Ins­trument als auch in die Notenschrift ein. Verschiedene Möglichkeiten, die Ukulele zu halten, werden auf mehreren Bildern gut dargestellt. Anschließend werden die ersten Schritte auf dem Instrument unternommen. Bis zu Song 14 werden hierbei nur Leersaiten verwendet, die in kleinen Songs nach und nach vorgestellt werden.
Ab Song 15 kommt dann auch die Greifhand ins Spiel. Das musikalische Material ist nicht gerade modern und besteht überwiegend aus altbekannten Volks- und Kinderliedern wie Kuckuck oder Fuchs du hast die Gans gestohlen. Zu allen Stücken gibt es kurze Videos, die man per QR-Code abrufen kann.
Gegen Ende der Ausgabe werden auch erste Akkorde eingeführt, die zur Begleitung eingesetzt werden können. Manche Beispiele sind sehr von der Didaktik geprägt wie der äußerst vordergründig agierende Text „Hört ihr die Töne, sie tanzen im Takt, C E G“. Ein paar internationale oder der Popmusik entliehene Beispiele wären nicht schlecht gewesen und würden Kindern im Grundschulalter sicherlich den Zugang erleichtern. Kani verfolgt eher den bewährten Ansatz aus dem klassischen Gitarrenunterricht: Notenlesen, Leersaiten, einfache Melodien, statt über das Gehör oder Tabulatur zu lernen.
Im Leitfaden für Lehrkräfte findet man nützliche Informationen für den Unterricht. Neben einer Einführung in die Geschichte der Ukulele und der Vorstellung wichtiger Persönlichkeiten aus ihrer musikalischen Geschichte, gibt es auch Hintergrundinfos zum Instrument. So können sich auch Lehrkräfte, die nicht als Hauptinstrument Ukulele spielen, mit den verschiedenen Typen und den wichtigsten Techniken vertraut machen.
Mein Fazit: Ein schön gestaltetes Lehrwerk für eher klassisch orientierte Lehrer und Lehrerinnen und jüngere SchülerInnen.
Martin Schmidt