Klasse gespielt!

Wer bereits Geige pur! und Achtung: Auftritt! der Reihe „üben & musizieren spezial“ kennt, der weiß, dass auch die neue Aus­gabe Klasse gespielt! ein Must-­Read für alle vielseitigen und kreativen Instrumentallehrkräfte ist. Dem Untertitel „Praktische Tipps zum Umgang mit heterogenen Gruppen im Instrumentalunterricht“ tragen fünf Artikel und vier Praxis-Beiträge Rechnung, die von interessanten Pädagogenpersönlichkeiten stammen.
Andrea Welte beleuchtet das gemeinsame, aber differenzierte Lernen in leistungsheterogenen Gruppen und gibt mit ihren Tipps, dem Beobachtungsbogen sowie dem Lern- und Entwicklungsplan denjenigen ein wertvolles Werkzeug in die Hand, die mit JeKi, Bläserklasse oder Klassenmusizieren unterwegs sind. Ratschläge in Sachen sinnvolles Arrangieren von Musikstücken für Anfänger erteilt Hans-Georg Spiegel und spickt seinen Text mit vielen Notenbeispielen.
Den Umgang mit Disziplinprob­lemen beschreibt Karoline Braun von verschiedenen Standpunkten aus. Im Mittelpunkt ihres Artikels steht ein 12-Punkte-Plan zum Umsetzen von Disziplin, welcher sicherlich zu einer guten Lernatmosphäre und entspanntem Musizieren beitragen kann. Das brandaktuelle Thema der Kooperation zwischen Instrumentallehrkräften und SchulmusikerInnen im Rahmen von gemeinsamen Projekten hat Thade Buchborn bearbeitet: Seine Kern­aussagen zielen auf klare Absprachen und Rollenverteilung sowie sauber erarbeitete Konzepte. Diese Seiten sollte wirklich jeder gelesen haben, der sich in diesem Arbeitsbereich bewegt, denn Buchborns hier zusammengetragene Erfahrungen und die vielen Querverweise auf weiterführende Literatur können über das Gelingen oder Nicht-Gelingen eines Kooperationsprojekts entscheiden.
Die vier Praxisbeiträge von Bianka Wüstehube („Spielinseln für künstlerisches Tun im Geigen-Gruppenunterricht“), Clemens Völker und Jochen Buschmann („Kreative Spielideen für Gitarren­gruppen“), Anja Marie Böttger, Andrea Welte und Julia Wetzel-Kagelmann („Spielideen für den Gruppenunterricht auf der Querflöte“) sowie Peter Knodt („Die erste Trompetenstunde in einer Gruppe“) sind in großen Teilen problemlos auf andere Instrumente übertragbar und bieten daher einen spannenden Einblick in die Unterrichtsräume anderer LehrerInnen und ihrer Inst­rumente, die dem eigenen Schaf­fen neue Impulse geben und das persönliche Repertoire der didaktischen Kniffs erweitern.
Wem das alles noch nicht genug ist, dem steht eine auf zwei Heftseiten sehr klein gedruckte, aber übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltete Zusammen­stellung von weiterführenden Informationen rund um den Gruppen- und Klassenunterricht zur Verfügung, auf welcher sich neben Verweisen auf Literaturangaben, Unterrichtsmaterial und Fortbildungen auch eine hilfreiche Liste mit Webseiten vieler Kooperations- und Förderprogramme findet.
Kristin Thielemann