Mahlert, Ulrich

„Lernen über weite Strecken von Unwissenheit ­hinweg“

Ein pädagogisches Modell in Thomas Manns Roman „Doktor Faustus“

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 3/2020 , Seite 42

Die Ausschnitte aus Thomas Mann 1947 erschienenem Roman Doktor Faustus bieten Anlass, über eine pädagogische Grundfrage nachzudenken: Wie weit müssen Musikunterricht und Musikvermittlung die Vorbildung und die Interessen ihrer Adressaten berücksichtigen?
Das Szenario: Eine Vortragsreihe „im Saal der ‚Gesellschaft für gemeinnützige Tätigkeit‘“ um 1900 in Kaisersaschern, einer fiktiven, nahe bei Naumburg gelegenen mitteldeutschen Kleinstadt. In der Art eines Volkshochschulkurses vermittelt Wendell Kretzschmar, der junge Domorganist („höchstens zweite Hälfte Zwanzig“) und Lehrer des Protagonisten Ad­rian Leverkühn, dem kleinen Publikum aus musikinte­ressierten Laien und Liebhabern bedeutende Musikwerke. Ausführlich beschreibt der mit Leverkühn befreundete ­Erzähler die Vorträge Kretzschmars. In den zitierten Abschnitten verdeutlicht er Kretzschmars pädagogisches Programm und die Wirkungen der darauf basierenden Vorträge auf seine Zuhörer.

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