Warner-Buhlmann, Helga

Lisa und Jan im Zoo

für drei Klarinetten, Partitur und Stimmen

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Accolade, Warngau 2015
erschienen in: üben & musizieren 6/2015 , Seite 56

Lisa und Jan sind die Musik liebenden Titelhelden der in Bremen tätigen Fagottistin und Komponistin Helga Warner-Buhlmann. Mal sind sie auf Weltreise, mal einfach unterwegs oder im Zirkus, jetzt aber durchstreifen sie den Zoo. Ihr musikalischer Spaziergang durch den Zoo wird von sechzehn kurzweiligen Trios begleitet. Will man diese aufführen, dann kommt sinnvollerweise ein kindgemäßer Erzähler hinzu, der Wissenswertes über die Tiere beisteuert und in seiner Geschichte auch Opa und Oma zu Wort kommen lässt.
Für die vielen Tiere, denen Lisa und Jan zusammen mit ihren Großeltern begegnen, hat die Komponistin kurze Stücke erfunden, die manchmal charakteristisch für die Tiere sind, manchmal das, was die beiden Kinder gerade sehen, illustrieren. Da werden faule Känguruhs mit schleppend-swingendem Tonfall dargestellt, die Agilität der Affen durch ein Fangspiel wirkungsvoll in Szene gesetzt. Das Entlausen der Affen inspiriert gar zu einem Floh-Walzer mit bekanntem Melodie-Zitat. Die aus Südamerika stammenden Nandus tanzen im 3+3+2er-Rhythmus. Warum allerdings die Elefanten die Melodie Ein Jäger längs dem Weiher ging zitieren, bleibt ein Geheimnis der Autorin.
Die Trios haben eingängige, tonale Melodien und kommen mit einfachen Harmoniefolgen aus. Nur selten „stört“ eine Dissonanz die wohlklingenden, geschickt gesetzten Trios. Ein wenig mehr dieser „Störfaktoren“ hätte nicht geschadet.
Die ersten beiden Stimmen sind mit einem Tonumfang von e-d” gleichwertig, während sich die dritte Stimme auf das untere Register bis zum g’ beschränkt und etwas leichter ist. Der Tonraum ist insgesamt wegen der Intonation der kurzen Töne und wegen des häufigen Registerwechsels für die anvisierte Altersgruppe nicht ganz unproblematisch.
Die Trios sind ideal für den Gruppenunterricht und können am Ende der Unterstufe musiziert werden. Sie erfordern einige Aufmerksamkeit im Zusammenspiel und vermitteln vor allem Spielfreude. Für ein Vorspiel ist eine Auswahl in Form einer Suite zu empfehlen. Die komplette Aufführung mit Sprecher dauert insgesamt circa 20 Minuten. Die Notenausgabe hat ein von Gab­riele Koenigsbeck ansprechend gestaltetes Titelbild.
Heribert Haase