Widdern, Tilman C. von

Lustige Spielstücke

für 1-3 Fagotte

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Eres, Lilienthal 2012
erschienen in: üben & musizieren 1/2014 , Seite 59

In der ersten Fagottschule von Etienne Ozi aus dem Jahr 1803 finden sich im Anhang 42 Capricen. Schon damals hat man erkannt, wie wichtig es ist, die zuvor erlernten methodischen Ergebnisse und Erfolge in musikalische Spielfreude umzusetzen. Auch in der Folge führten die beiden legendären Fagottisten und Pädagogen Carl Almenräder und Julius Weißenborn diesen Weg innerhalb ihrer Fagottschulen fort, indem auch sie, nach Übungen in Tonart und erlernter Grifftechnik, Duette in das schulische Unterrichtsprogramm mit einfügten.
Diese Erkenntnis und deren Notwendigkeit hat sich in sinnvoller Weise bis heute fortgesetzt. So vermittelt z. B. Oliver Hasenzahl in seiner Fagottinoschule mit einem kindgerechten Konzept ­einen spielerischen Zugang zur Musik, immer wieder als Duo oder mit Klavierbegleitung. Ähnlich strukturiert ist die dreibändige Fagottschule Das heitere Fagott von Albrecht Holder und Bodo Koenigsbeck. Auch hier wird großer Wert auf das Zusammenspiel mit dem Lehrer oder der Lehrerin gelegt.
Die Lustigen Spielstücke von Tilman Cardinal von Widdern sind hierbei eine sinnvolle und ideale Ergänzung dieses Unterrichts­angebots. Von Widdern, geboren 1969 in Wuppertal, kommt aus der Praxis, ist stellvertretender Solofagottist im Orchester der Bielefelder Philharmoniker, war Lehrbeauftragter an der Universität in Osnabrück und unterrichtet derzeit an der Musikschule in Lippstadt.
Gerade im Anfangsunterricht fehlt immer noch eine entsprechende Ensembleliteratur, die praxisnah das Zusammenspiel und damit auch die Freude am Musizieren fördert. Diese Sammlung mit Spielstücken für Fagott beginnt mit fünf einstimmigen Stücken. Danach folgen dreistim­mige Sätze, welche sich gerade im Anspruch für den Anfangs­unterricht bestens eignen.
Vor jedem Notensystem ist der Tonumfang angegeben mit Melodien, welche sich besonders gut eignen, in einer Bearbeitung für Fagottensemble gespielt zu werden. Die Spielfreude der jungen BläserInnen wird damit mit Sicherheit geweckt, zusätzlich können Zusammenspiel, Rhythmus und Intonation spielerisch eingefügt und geprobt werden. Daher sind diese Spielstücke  sowohl für den Unterricht als auch zum gemeinsamen Musizieren bestens zu empfehlen.
Alfred Rinderspacher