Freudenstein, Claus

Mini-Bass

Spielstücke für kleine Leute ab fünf Jahren, auch geeignet für die Verwendung im E-Bass-Unterricht

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Friedrich Hofmeister, Leipzig 2014
erschienen in: üben & musizieren 3/2014 , Seite 57

Ein Heft mit 26 Spielstücken für die kleinsten Bassisten hat der Kontrabasslehrer Claus Freudenstein hier vorgelegt. Er unterrichtet an den Musikschulen in Mühldorf am Inn und in Eggenfelden. Mit dem von ihm entwickelten Mini-Bass können schon Kinder ab fünf Jahren anfangen. Die Lieder sind aber auch noch für Ältere geeignet, die mit einem Viertel-Bass beginnen. Die Idee dabei ist, dass die Schülerinnen und Schüler bekannte Volks- und Kinderlieder singen sollen und sich dabei mit leeren Saiten selbst auf dem Instrument begleiten. Selbstverständlich kann die Melodie auch von anderen Instrumenten gespielt werden und der Bass-Anfänger spielt die Begleitung dazu.
Einige der Lieder verlangen auch schon die erste Lage. Das Heft ist jedoch keine Schule, sondern bringt nur Spiel- und Spaßmöglichkeiten in Ergänzung zum Unterricht. Kommt die Begleitung am Anfang nur mit Viertel- und Halben Tönen aus, so findet man in der volkstümlichen Melodie, der Freudenstein den Text „Wie geht mein bunter Minibass?“ unterlegte, auch Achtel und Sechzehntel. Drei Weihnachtslieder eignen sich zu einem Vorspiel unterm Christbaum.
Zum ersten Zusammenspiel geeignet sind zwei leichte Stücke für drei Bässe. Hier wird nicht nur das Zählen und das exakte Miteinander geübt, sondern auch schon der Wechsel von Bogeneinsatz und Pizzikato. Rechtzeitig daran gewöhnen müssen sich die Schülerinnen und Schüler auch an die Tatsache, dass es verschiedene Vorzeichen und Taktarten gibt. Leider nur bei vier der Titel sind die Akkorde genannt, sodass eine Gitarre mitspielen und das Musizieren lebendiger machen kann.
Das Notenbild ist groß und kindgerecht übersichtlich. Die dynamischen Zeichen in der „Geisterstunde“ müssen vom Lehrer oder der Lehrerin erklärt werden. Dass man diese Stücke auch mit dem E-Bass spielen kann, steht bereits im Titel. Das Heft ist aber auch für englischsprachige SchülerInnen geeignet: Die Liedtexte wurden alle übersetzt, ein entsprechendes Blatt ist beigelegt.
Damit das Heft nicht nur ein reines Notenspielbuch ist, hat die Leipziger Künstlerin Uta Bettzieche zahlreiche bunte Illustrationen zwischen die Lieder gestreut und auch den Umschlag sehr einfallsreich gestaltet. Unter anderem sieht man einen lächelnden Kontrabass mit den obligatorischen drei Chinesen. Ein insgesamt reizendes Ergänzungsheft für den ersten Anfangsunterricht. Solche Literatur hilft mit, die „Ehrfurcht“ vor dem ­Instrument zu nehmen.
Wolfgang Teubner