Waiblinger, Martina
Musik ist unverzichtbar!
Warum man an Musik nicht sparen kann, untersuchte eine Tagung an der Evangelischen Akademie Bad Boll
Hazel Kurig hat es geschafft: Die Stepplehrerin aus Tübingen bringt den Festsaal der Evangelischen Akademie zum Steppen. 80 Clackschuhe – das gibt schon einen enormen Sound und ein starkes Gemeinschaftsgefühl. So können die ca. 80 Teilnehmenden am eigenen Leib spüren, wie inspirierend Musik und Tanz sein können.
„Wer Musikschulen schließt, gefährdet die innere Sicherheit“, sagte einmal der frühere Bundesinnenminister Otto Schily. Auch wenn die Bastian-Studie, eine Langzeitstudie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu den Transferwirkungen von Musikunterricht, in manchem überholt ist, bleibt als Ergebnis unangefochten, was auch andere Studien gezeigt haben: Aktives Musikmachen fördert soziale Kompetenz, Integration, Kreativitäts- und Leistungsvermögen, Teamfähigkeit, Konzentration und Disziplin. Leider wurden aus den Studien keine entsprechende Konsequenzen gezogen. Ganz im Gegenteil: Musikunterricht fällt oft aus oder verliert dort an Fachlichkeit, wo heute oft der so genannte „vernetzte Unterricht“ angeboten wird.
Die Tagung „Warum man an Musik nicht sparen kann. Musik ist wichtig. Integration durch Musik“ legte den Finger in diese Wunde. Dennoch lamentieren die Referierenden wenig, sondern zeigen an unzähligen Beispielen, dass Musik auch mit geringem finanziellen Aufwand in der Breite verwirklicht werden und nachhaltig zur Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund oder anderer benachteiligter Jugendlicher beitragen kann – und viele weitere positive Effekte zeigt.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 2/2011.