Paetzel, Christine / Eike Tiedemann / Bettina Wallroth

Musikalische ­Muntermacher

40 kurze Spielideen zum Singen, Sprechen und Bewegen, mit Hörbeispielen und Playbacks

Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Schott, Mainz 2020
erschienen in: üben & musizieren 1/2021 , Seite 58

Diese musikalisch-bewegte Spielesammlung will nicht mehr und nicht weniger als das, was im Titel angeführt wird. Auf der Rückseite des DIN-A5-Heftchens im Querformat findet sich eine Kurzbeschreibung mit dem Versprechen, dass die kurzen Einheiten aus Bodypercussion, Singen, Stimmbildung und Tanz „gestresste Kinder – und die Lehrkräfte gleich mit – wieder munter machen“.
Das Autorenteam bietet mit diesen 40 Spielideen eine inhaltliche Breite, die es Lehrenden und Erziehenden in Kindergarten und Grundschule mit Sicherheit ermöglicht, passende Impulse für unterschiedlichste Situationen zu finden, um Kindern, die sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren müssen, Raum für kreative und spielerische Entspannung zu bieten. Wobei es nach Sichtung aller Spielideen fraglich bleibt, ob nicht doch hauptsächlich Kinder und Lehrende im Grundschulbereich von dem Angebot profitieren werden, da vom Schwierigkeitsgrad her sich nur eine Handvoll Spiele (und nur aus dem Bereich „Singen und Bewegen“ mit insgesamt sieben Vorschlägen) für jüngere Kinder eignet.
Ganz vorbereitungslos werden sich die Ideen allerdings kaum umsetzen lassen. Lehrende müssen sich die Vorschläge (kompakt auf einer Seite dargestellt) schon genau durchlesen und zum Beispiel vorgeschlagene Lieder sicher (und auswendig) beherrschen, damit der leichte und spielerische Charakter der Spiele nicht verloren geht. Auch muss ausprobiert werden, wie sich die Hörbeispiele mittels QR-Scanner über das eigene Mobiltelefon anhören, ob die Lautstärke ausreicht oder ob die Musik verstärkt werden muss. Auch müssen teilweise Kärtchen vorbereitet oder der Raum entsprechend strukturiert werden.
Die Erklärung der Spiele muss vorher gut bedacht werden, da sie manchmal recht komplex gestaltet sind. Bei allen rhythmischen Vorschlägen (Bodypercussion) müssen sich Lehrende mit der verwendeten Grafik vertraut machen – und natürlich müssen alle Noten lesen können! So erhebt sich die Frage, ob viele der Spiele nicht eigentlich besser in den Musik- und Bewegungsunterricht passen (dort auch als Einstieg für viele weiterführende Aktivitäten Sinn machen), als nur so zwischendurch „spontan, vorbereitungslos und flexibel“ eingesetzt zu werden.
Um erfolgreich mit den Vorschlägen zu arbeiten, empfiehlt es sich auf alle Fälle, sich eine kleine Tabelle anzulegen, in die man die Stärken der Spiele und den jeweiligen zeitlichen, technischen und räumlichen Aufwand sowie die Altersgruppe einträgt, und sich dann auf eine entsprechende Auswahl von Spielen zu beschränken, die gut in den eigenen Unterrichtsalltag und den der Kinder passt.
Manuela Widmer