Löding, Ole

Navi im Bil­dungs­dschungel

Das Deutsche Musikinformationszentrum widmet sich dieses Jahr dem Themenschwerpunkt "Musikalische Fort- und ­Weiterbildung"

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: üben & musizieren 3/2013 , Seite 16

Das Deutsche Musikinformations­zentrum (MIZ) versteht sich seit seiner Gründung im Jahr 1997 als eine offene, für jedermann zugängliche Infor­ma­tions- und Serviceeinrichtung mit dem Ziel, das Musikleben als Teil des kul­turellen Lebens transparenter zu machen, die Orientie­rung in der dichten und vielfältigen Musiklandschaft zu erleichtern sowie die Entwicklung ­unserer Musikkultur dokumentierend zu begleiten.

Das Themenspektrum des MIZ reicht von der musikalischen Bildung und Ausbildung über das Laienmusizieren, die Musikförderung und die professionelle Musikausübung bis zu den Medien und der Musikwirtschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der umfassenden Information über die Vielfalt des musikalischen Fort- und Weiterbildungsspekt­rums in Deutschland. Damit ist der Anspruch verbunden, Interessierten eine Orientierung in der oft nur schwer überschaubaren Bildungslandschaft zu bieten und Veranstaltern aus dem gesamten Bundesgebiet die Kommu­nikation ihrer Angebote zu erleichtern.
Spätestens seit das Thema der dauerhaften und über den Abschluss einer Berufsausbildung hinausgehenden individuellen Weiterqualifizierung in der Politik angelangt ist, erhält das weite Spektrum der beruflichen und persönlichen Fort- und Weiterbildung unter dem Schlagwort vom „lebenslangen Lernen“ eine hohe Aufmerksamkeit. Flankiert von einem „Memorandum über Lebenslanges Lernen“ der Europäischen Kommission, dem EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen und verschiedenen Initiativen des Bundes­ministeriums für Bildung und Forschung ist das Lernen über den gesamten Lebenslauf Gegenstand arbeitsmarkt-, sozial- und vor allem bildungspolitischer Debatten.1 Ihnen allen ist gemeinsam, dass Bildung nicht (mehr) als ein Prozess verstanden wird, der in einer bestimmten Lebensphase begonnen und mit einer beruflichen Erstausbildung zur Sicherung einer lebenslangen Erwerbstätigkeit abgeschlossen wird.
Auch wenn gesellschaftliche Veränderungen wie beispielsweise die Globalisierung des Arbeitsmarkts, die Beschleunigung technologischer Entwicklungen oder der demografische Wandel vom Einzelnen eine beständige Ak­tualisierung der eigenen beruflichen Fähigkeiten fordern, greift es zu kurz, das lebenslange Lernen ausschließlich im Hinblick auf die Beschäftigungsfähigkeit in der Wissensgesellschaft zu verstehen.
So kann auch der Wunsch nach individueller persönlicher Weiterentwicklung, nach Neuorientierung in der nachberuflichen Lebensphase, nach Erwerb von Kenntnissen für ein ehrenamtliches Engagement oder schlicht die Freude an gemeinschaftlichen Lernakti­vitäten Motivation sein, können die Fortbildung bestehender Kompetenzen oder die Weiterbildung durch den Erwerb neuer Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen.

1 „Memorandum über Lebenslanges Lernen“ der ­Kommission der Europäischen Gemeinschaften vom 30.10.2000: www.die-frankfurt.de/esprid/dokumente/ doc-2000/EU00_01.pdf; EU-Bildungsprogramm für ­lebenslanges Lernen: www.lebenslanges-lernen.eu; ­Initiativen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: www.bmbf.de/de/lebenslangeslernen.php

Lesen Sie weiter in Ausgabe 3/2013.