Böhme-Mehner, Tatjana

Nie zu früh für Jazz

Reiko Brockelt jazzt in Leipzig mit ganz jungen InstrumentalschülerInnen

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 5/2014 , Seite 42

Das Bild ist ebenso ungewöhnlich wie der Sound. Dabei ist die Besetzung gar nicht so selten im Jazz: drei Saxofone, Trompete und Keyboard. Es sind die MusikerInnen, die man nicht unbedingt mit dieser Musikrichtung in Verbindung bringen würde, denn die meisten sind noch im Grundschulalter. Wäre das an sich schon erstaunlich genug, so verblüfft die Souveränität, mit der zumindest einige von ihnen improvisieren. Geschickt ist die Mischung aus notierten und improvisierten Teilen, die der Bandleader für die jungen MusikerInnen entwickelt hat. Außerordentlich einfühlsam leitet er das musikalische Geschehen, unterstützt vielfach unmerklich, hilft über Unsicherheiten hinweg, schafft aber vor allem den notwendigen Freiraum, bestärkt.
Daran, dass grenzenloses Vertrauen in den Lehrer und die musikalischen Partner der Schlüssel zu diesem frisch-frechen Jazz-Event ist, kann niemand zweifeln, der Reiko Brockelt schon einmal mit einem seiner jungen Jazz-Ensembles in Aktion erlebt hat. Wann eigentlich der richtige Zeitpunkt sei, mit Jazz zu beginnen? Die Frage ist Reiko Brockelt gewöhnt. Und eigentlich ist das schon die harmlosere Variante der vielen Fragen, mit denen er konfrontiert ist, wenn KollegInnen von seinen Projekten hören.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2014.