Pianissimo Symphonique / © Dominik Wunderli

Crastan, Eva

„Pianissimo Symphonique“

Ein Klavier-Ensembleprojekt an der Musikschule Luzern

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 3/2025 , Online-Beitrag 02

Der Ursprung des Projekts liegt in den Bestrebungen der Musikschule Luzern seit mehreren Jahren, einerseits das Zusammenspiel aller KlavierschülerInnen zu fördern und andererseits die talentiertesten KlavierschülerInnen zu vernetzen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Luzerner Sinfonieorchester im Rahmen des Klavierfestivals „Le Piano Symphonique“ wurde mit dem Projekt „Pianissimo Symphonique“ Ende 2022 der Grundstein dafür erarbeitet.
Das gemeinsame Klavierspiel stand im Fokus des Projekts und zielte auf ein Konzert im Rahmen des renommierten Klavierfestivals „Le Piano Symphonique“ im Januar 2024, das den KlavierschülerInnen die Möglichkeit bot, vor einem großen Publikum im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) aufzutreten und ihre Leidenschaft für das Klavierspiel zu teilen. 138 NachwuchspianistInnen nahmen teil, 20 Klaviere bildeten das Bühnenbild, fünf bekannte klassische Werke wurden aufgeführt und ein Kompositionsauftrag an die junge Schweizer Komponistin und Jazzmusikerin Luzia von Wyl vergeben. 

Vom Unterricht bis zur Konzertbühne

Bei der Anmeldung im Mai 2023 stieß „Pianissimo Symphonique“ in der Schülerschaft auf großes Interesse. Mit Beginn des Schuljahres im August 2023 wurde dann mit dem Einüben der Klavierstücke im Einzelunterricht begonnen. Besonders zu nennen ist, dass als unterstützendes Lernangebot pro Werk ein Tutorial von Lehrpersonen eingespielt und im internen Informationsportal der Musikschule eingestellt wurde.
Bereits am 11. und 12. November 2023 fand das erste Probenwochenende statt. Es zeigte sich, dass gerade bei jüngeren SchülerInnen das Zusammenspiel eine ungewohnte Herausforderung ist. Deshalb wurde nach dem ersten Probenwochenende von den beteiligten Lehrpersonen ein Résumé gezogen, woraus Konsequenzen für die weiteren Lernwege entwickelt wurden.
Am 16. und 17. Dezember 2023 trafen sich alle zum zweiten Probenwochenende. Neben dem Proben der Werke wurden zudem szenische Übergänge zwischen den Werken mit einer Theaterpädagogin eingeübt.
Eine Woche vor dem großen Auftritt am 13. und 14. Januar 2024 fand schließlich das letzte Probeweekend statt. Die SchülerInnen spielten zum ersten Mal auf den 20 neuen Klavieren von W. Hoffmann/Bechstein, welche extra für das Konzert aus Deutschland angeliefert wurden. Zudem lernten sie den Dirigenten Philipp Schneider kennen, künstlerischer Leiter und Dirigent der Sinfonietta Hofheim. Unter seiner Regie wurde an den Stücken musikalisch gefeilt. Er konnte die Kinder und Jugendlichen hervorragend motivieren und fand die richtige Balance zwischen Disziplin und Lockerheit. Im Wechsel zwischen musikalischen Blöcken wurden nochmals die szenischen Übergänge sowie der Auf- und Abgang auf die Bühne geübt.

Herausforderungen

Eine logistische Herausforderung war zum einen der Transport und die Stimmung der Klaviere, die in der ersten Januar-Woche von Deutschland zum Probeort geliefert wurden. Am Konzerttag wurden die Klaviere dann noch einmal transportiert, nämlich morgens früh in den Konzertsaal, und unter Zeitdruck nochmals nachgestimmt, damit sie rechtzeitig für die Hauptprobe und das Konzert bereit waren.
Zum anderen war die Ablaufplanung (Auf- und Abgang Bühne) eine weitere logistische Herausforderung. Was sich banal anhört, war eine komplexe Aufgabe. Dem geschuldet, dass viele SchülerInnen bei mehreren Stücken mitspielten, musste organisiert werden, dass sie sich rechtzeitig sowie in der richtigen Position für einen erneuten Auftritt einreihen konnten. Die Musiknoten aller SchülerInnen wurden deshalb mit den notwendigen Codes versehen.

Ergebnis

Das Konzert am 19. Januar 2024 war ein großer Erfolg. Im ausverkauften Saal durfte das Publikum eine Stunde lang ein Klavierspektakel genießen. Die Uraufführung des Auftragswerks „Giant Clock“ von Luzia von Wyl bildete das Schlussbouquet: 60 KlavierschülerInnen standen gemeinsam auf der Bühne und präsentierten die Uraufführung. Die Durchmischung von jüngeren und älteren Teilnehmenden hat sich positiv ausgewirkt – so lernten diese nicht nur miteinander zu musizieren, sondern es entstanden auch viele Freundschaften. Innerhalb der Lehrpersonen der Fachschaft Klavier gab es eine enge und positive Zusammenarbeit und alle Beteiligten durften erleben, wie es sich anfühlt, wenn das Klavier nicht als Solo-Instrument genutzt wird.
Das Projekt wurde vom Filmemacher Roman Meister dokumentiert und begleitet.

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