Hauff, Andreas

Singend Potenzial entfalten

Das 21. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme geht der Frage nach, was junge Menschen beschäftigt

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 2/2025 , Seite 50

Jahr für Jahr im Februar zieht das Leipziger Symposium zur Kinder und Jugendstimme für ein Wochenende Interessierte aus medizinischen, psychologischen, sängerischen und musikpädagogischen Berufen an. Die gemeinsame Veranstaltung der Leipziger Uniklinik – Sektion Phonatrie und Audiatrie –, der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und des Arbeitskreises für Musik in der Jugend beeindruckt immer wieder durch die nahezu perfekte Organisation, die konzent­rierte und wertschätzende Atmosphäre, die spannende Mischung von Vorträgen, Workshops und künstlerischen Darbietungen und durch eine interdisziplinäre Haltung, die den singenden und sprechenden jungen Menschen als Ganzes in den Blick nimmt.
Erstmals hat sich das Konzeptionsteam unter Leitung von Michael Fuchs entschieden, zwei aufeinanderfolgende Symposien thematisch zu verknüpfen. 2025 ist „Zukunft“ dran, 2026 geht es um „Heimaten“. Gerade für junge Menschen ist „Zukunft“ eine zentrale Frage. Leider spielte sie im Bundestagswahlkampf keine große Rolle. „Mächtige Alte, frustrierte Junge“, beschrieb ein Soziologe die problematische Machtkonstellation. Um so erfreulicher ist, wenn das Symposium jungen Leuten eine Stimme gibt. Beim Poetry-Slam auf der Hochschul-Bühne wird deutlich, welche Themen junge Leute derzeit beschäftigen: der Aufstieg der AfD und des völkischen Nationalismus, das Verhältnis Mensch/Maschine, der Klimawandel, der Einstieg in die Berufswelt, Liebe und psychische Gesundheit. Die fünf jungen SprachkünstlerInnen sind fast überwältigt von der Konzentration und der Begeisterung eines Publikums, das von Berufs wegen auf sprachliche und stimmliche Nuancen hört – auch am Ende eines langen Tages noch.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 2/2025.