Müller, Mario
Spiegel der Vielfalt der Musikschullandschaft
Der Bundesverband der Freien Musikschulen (bdfm) verleiht 2024 erstmals den bdfm-Musikschulpreis
Freie Musikschulen treten in der Öffentlichkeit selten in Erscheinung, obwohl sie gesellschaftlich einen wichtigen Beitrag zur musikalischen Bildung leisten. Freie Musikschule sind so vielfältig wie die Musik selbst. Es gibt große Fächerschulen mit dem kompletten Portfolio an Instrumental- und Vokalunterricht oder kleine spezialisierte Schulen, die sich mit viel persönlichem Einsatz auf dem Markt behaupten und damit die Vielfalt der Musikschullandschaft bereichern.
Der Bundesverband der Freien Musikschulen (bdfm) als Vertreter der gesamten freien Musikschulszene hat sich nun zur Aufgabe gemacht, Musikschulen – egal welcher Größe oder Stilrichtung – in der Öffentlichkeit ein Gesicht zu geben. Ein Baustein dieser Kampagne ist der bdfm-Musikschulpreis, der dieses Jahr erstmalig verliehen werden soll.
Weshalb eine Musikschule ausgezeichnet werden sollte, bestimmt das Publikum. Denn zufriedene Kundinnen und Kunden sind für ein Unternehmen das wichtigste; daher kann sich eine Musikschule auch nicht direkt für den bdfm-Musikschulpreis bewerben, sondern muss nominiert werden. Nominieren können Schülerinnen und Schüler, (andere) Betreiber von freien Musikschulen, Musikalienhändler, Instrumentenhersteller oder Vertriebe sowie bdfm-Mitglieder. In jeder Nominierung muss angegeben werden, warum die Auswahl genau auf diese Musikschule gefallen ist. Selbstverständlich können Musikschulen auch mehrmals nominiert werden, jedoch hat die Anzahl der eingereichten Nominierungen keinen Einfluss auf die Chancen im Wettbewerb.
Wie erwähnt sind die Unterschiede in der freien Musikschulszene groß; dies möchte der bdfm auch in seinem Musikschulpreis abbilden, daher wird es in diesem Wettbewerb keine festgelegten Kategorien geben. Die Jury kann während des Entscheidungsprozesses die Kategorien individuell festlegen. Insgesamt drei Musikschulen werden dann mit einem Musikschulpreis ausgezeichnet. Gründe, um eine Musikschule zu nominieren, gibt es sicherlich viele, hier einige Beispiele:
– eine besondere Ausstattung in den Unterrichtsräumen,
– eine sehr hohe Unterrichtsqualität,
– zeitgemäße und zukunftsweisende Unterrichtskonzepte,
– Motivation und Fähigkeiten des Musikschulteams,
– Wahrnehmung und Verbundenheit in der Kommune,
– kreative Alleinstellungsmerkmale der Musikschule,
– guter Service durch die Musikschulverwaltung…
Der bdfm möchte auch bei der Bewertung der Musikschulen ein möglichst breites Spektrum abbilden. Daher hat sich der Verband für eine fünfköpfige Jury entschieden, die sich wie folgt zusammensetzt: eine Musikpädagogin oder ein Musikpädagoge, eine Schülerin oder ein Schüler aus einer Musikschule, ein Vorstandsmitglied des bdfm, ein Vertreter aus der Musikindustrie sowie eine branchenfremde Unternehmerin oder ein Unternehmer. Diese Jury-Zusammensetzung gewährleistet eine Bewertung aus ganz verschiedenen Blickwinkeln.
Der bdfm-Musikschulpreis wird 2024 bei den SOMM-Dealerdays bzw. beim bdfm-Kongress vergeben. Alle teilnehmenden Musikschulen, die die Endphase des Wettbewerbs erreicht haben, werden zu dieser Veranstaltung eingeladen und erhalten eine Teilnehmerurkunde. Aus den eingeladenen Musikschulen werden dann drei Schulen in einer von der Jury bestimmten Kategorie ausgezeichnet. Diese drei Musikschulen erhalten eine Urkunde und ein Zertifikat. Außerdem werden sie auf den Kanälen des bdfm vorgestellt. Die Musikschulen selbst können mit dem bdfm-Musikschulpreis aktiv ihre Öffentlichkeitsarbeit und Werbung gestalten. Eine solche Auszeichnung entfaltet erst dann ihren vollen Wert, wenn man sie für die eigene Arbeit vor Ort nutzt. Der bdfm unterstützt die Musikschulen selbstverständlich dabei.
Die Nominierungsphase zum bdfm-Musikschulpreis hat bereits begonnen, sie läuft noch bis zum 28. Februar 2024. Im März werden alle nominierten Musikschulen zu einem digitalen Informationsgespräch eingeladen. Bei diesem Gespräch stellen die MusikschulinhaberInnen ihr Unternehmen kurz vor und erhalten alle Informationen, wie der Wettbewerb nun weitergehen wird. An dieser Stelle kann eine Musikschule endgültig entscheiden, ob sie die Nominierung annimmt oder nicht – denn danach geht die Arbeit für die nominierte Musikschule erst richtig los: Jede Musikschule, die am Finale teilnehmen möchte, muss einen umfangreichen Fragebogen zu ihrem Unternehmen ausfüllen. Dort werden viele Aspekte des Musikschullebens abgefragt und ermöglichen so der Jury einen aussagekräftigen Einblick in die Schule. Die Fragebögen müssen bis Juni 2024 fertiggestellt und abgegeben werden. Anschließend beginnt die Jury mit ihrer Arbeit und wertet die Fragebögen aus. Dieser Prozess ist im September abgeschlossen, sodass das Ergebnis zum bdfm-Kongress bzw. den SOMM-Dealerdays feststeht.
Lesen Sie weitere Beiträge in Ausgabe 1/2024.