Hox, Heinz

Technical Basics

Technische Übungen für Piano-Akkordeon (Standardbass) für Einsteiger und Fortgeschrittene, ergänzende Videos im Internet

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Holzschuh, Manching 2013
erschienen in: üben & musizieren 3/2014 , Seite 56

Für den Unterricht auf dem Piano-Akkordeon mit Standardbass liegen mittlerweile zahlreiche didaktische Konzeptionen vor, die durch zusätzliche Unterrichts­literatur für das Melodiebass-Manual ergänzt werden. Doch technische Übungen, die von einfachen und grundlegenden bis zu komplizierten chromatischen Bewegungsabläufen auf dem Standardbass reichen und dabei die Grundlagen für Akkordzerlegungen über einen Blues und Jazzharmonien anlegen, die gibt es in dieser Form bisher noch nicht.
Die ersten Übungen sind für beide Hände getrennt im Fünf- bzw. Viertonraum konzipiert, was nicht ungewöhnlich scheint, jedoch beim Akkordeonspiel, das eine visuelle Kontrolle der Spielbewegung kaum ermöglicht, von großer Bedeutung ist. Hier geht es darum, zuerst einmal ein Kontakt- und Bewegungsgefühl der Finger auf den Tasten und auch der Hand- und Armstellung zu entwickeln. Dieses anspruchsvolle Ziel wird durch das Spiel der einzelnen Finger in Kombination mit dem Widerstehen der anderen Finger angestrebt.
Anna Hirzel-Langenhan hat in Greifen und Begreifen die Effekte dieser (Klavier-)Übungen in all ihren Variationen ausgiebig beschrieben und auch darauf hingewiesen, dass die Variante des „Starrhaltens“ sehr anspruchsvoll ist, vor allem dann, wenn die Hand keine Stütze hat. Allerdings wird der spielende Finger zusätzlich gestärkt, da er nun keine Hilfe durch die nicht spielenden Finger erhält. So wären die folgenden Fesselübungen vielleicht doch der einfachere Einstieg in die Übungen zum „Widerstehen“, da hierdurch der spielende Finger durch die an die Tasten gefesselten Finger unterstützt wird.
Derartige Übungen erfordern vom Spieler ein bewusstes Lockern der Hand, das unbedingt durch die Lehrkraft (Fremdinformation) kontrolliert werden muss, die auch gleichzeitig die Selbstbeobachtung des Schülers (Eigeninformation) anregen sollte. Im weiteren Verlauf wird vor allem deutlich, dass es Hox um eine variantenreiche Ausführung der Übungen geht, was auch die Ausbildung von sicheren motorischen Mustern begünstigt und vor allem auch die Grundlage für das Improvisieren darstellt.
Eine Kurzübersicht im Einband bietet verschiedene Tabellen zu Registern, Bass-Patterns und zur Bassanordnung. Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Bewegungsausführungen der einzelnen Übungen im Internet auf  YouTube in 22 Beispielen in Nahaufnahme anschauen lassen. Sie stellen damit eine überzeugende und zeitgemäße Ergänzung des Notenmaterials dar, die längst noch nicht zum Standardangebot von didaktischen Konzeptionen gehört. Damit sind die vorliegenden etüdenhaften Übungen mit ihren grundlegenden improvisatorischen Anleitungen eine sinnvolle und erfreuliche Bereicherung im didaktischen Angebot für das Standardbass-Akkordeon.
Romald Fischer