Bradler, Katharina

Von der Unverfügbarkeit des Musiziermoments

In Wien fand das Symposium "Musizieren als Herzstück des instrumentalen Gruppenunterrichts" statt

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 3/2015 , Seite 38

Gefühle des Flow, des Fort-Seins und gleichzeitig Ganz-bei-sich-Seins, des Überwältigt- und Hochkonzentriert-Seins… Das sind besondere Momente, die sich beim Musizieren einstellen (können). Um genau diese drehte sich alles am 13. und 14. März an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. In Kooperation mit der Anton Bruckner Privat­universität Linz und der Hochschule für Musik und Tanz Köln trug sie an zwei Tagen das Symposium „Musizieren als Herzstück des instrumentalen Gruppenunterrichts?“ aus.
Schnell war klar: Eigentlich geht es nicht nur um Gruppenunterricht, sondern um die Frage, welchen Stellenwert das Musizieren generell im Instrumental- und Gesangsunterricht hat. Besondere Musiziermomente sind begrifflich schwer zu fassen. Noch schwieriger wird es, diese im Unterricht verfügbar machen zu wollen. Denn eigentlich entziehen sie sich der Planbarkeit. Sie haben etwas mit dem Sich-in-Beziehung-Setzen mit anderen, mit der Welt, mit sich selbst und dem Werk zu tun.
In diesem Sinn scheint gerade das Gruppenmusizieren als Beziehungsgefüge Möglichkeiten zu bieten, entsprechende Erlebnisse erfahrbar zu machen. Methodisch genutzt werden diese jedoch nicht immer. Das wurde im Beitrag von Ulrike Kranefeld deutlich, die sich mit unterschiedlichen Inszenierungsmustern im Gruppenunterricht befasste. Aus einer empirischen Perspektive näherte sie sich dem Spannungsfeld von Gruppen- und Einzelbetreuung, dem Umgang mit Hetero­genität sowie musikalischer Gestaltung als Lernfeld und zeigte auf, dass im Gruppenunterricht noch immer häufig sequenzieller Einzelunterricht erteilt wird.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 3/2015.